130 Arten: Am Stauberengrat wächst eine der schönsten Wiesen der Alpen | W&O

22.07.2022

130 Arten: Am Stauberengrat wächst eine der schönsten Wiesen der Alpen

Eine Augenweide der Natur: Entlang der Wanderwege am Stauberengrat wachsen zahlreiche Pflanzen mit farbenfrohen Blüten.

Von WO
aktualisiert am 28.02.2023
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Bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden die über den Alpweiden gelegenen steilen und fürs Vieh kaum begehbaren Wiesen für die Gewinnung von Heu genutzt. Diese mühsame und nicht ungefährliche Nutzungsform wurde im Sennwalder Berggebiet inzwischen fast vollständig aufgegeben. Auch am bis über 45 Grad steilen Stauberenfirst fand keine Nutzung mehr statt. Einem 1988 gestellten Begehren, hier Schafe aufzutreiben, wurde vom Verwaltungsrat der Ortsgemeinde Frümsen nicht stattgegeben. Vieles vom für Wildheuplanken charakteristischen Artenreichtum blieb damit erhalten. [gallery columns="2" link="file" ids="21358,21365,21359,21360,21361,21362"]

Insektenreichtum dank botanischer Artenvielfalt

Die floristische Kartierung der Hänge oberhalb von 1600 Metern über Meer im Jahr 1991 ergab 130 Arten, davon 15 der Roten Liste. Der sonnenexponierte Stauberenfirst ist ein vielfältiger, sehr nuancenreicher Lebensraum. Da gibt es – nebst Mischformen – an sonnigen und früh schneefreien Flanken Blaugrashalden. Sie gehören zu den schönsten Wiesen der Alpen.
 Ein auffallendes Erscheinungsbild: Fruchtstand der Alpen-Anemone.
Ein auffallendes Erscheinungsbild: Fruchtstand der Alpen-Anemone.
An etwas feuchteren Hängen finden sich Rost- beziehungsweise Horstseggenrasen – blumenreiche, üppige Wiesen. Bedingt durch die botanische Artenvielfalt weist das Gebiet auch einen grossen Insektenreichtum auf.

Längskorridore sichern den Fortbestand der Flora

Aufgrund der floristischen Kartierung konnten in der Ausführung des Aufforstungsprojekts am Stauberengrat wichtige Anliegen des Pflanzenschutzes berücksichtigt werden. Unter anderem wurden Längskorridore ausgeschieden, die von Aufforstungen ausgeklammert bleiben. Damit wird – eine Voraussetzung für den Fortbestand der Flora – der Schattenwurf des heranwachsenden Waldes reduziert und eine Isolierung der zwischen Verbauungsflächen liegenden offenen Partien verhindert.
 Die Vielfalt der Farben und Formen ist gross.
Die Vielfalt der Farben und Formen ist gross.
Quelle: Broschüre «Lebensraum Sennwald», Das Sennwalder Berggebiet – ein Lebensraum von besonderer Güte, 2017, Hans Jakob Reich