Der Kanton St. Gallen hat kürzlich den Nettoaufwand der Volksschulträger im Kanton pro Schülerin und Schüler für das Jahr 2020 veröffentlicht. Gegenüber 2019 nahm der schülergewichtete durchschnittliche Nettoaufwand bei allen Schulträgertypen leicht zu. Am stärksten bei den Schulträgern, die nur die Primarstufe anbieten, heisst es in einer Medienmitteilung.
Zwei Gemeinden über, vier unter dem Durchschnitt
Die Volksschule ist eine der wichtigsten und kostspieligsten Aufgaben der Gemeinden. Dank dem neuen Rechnungsmodell der Gemeinden im Kanton St. Gallen (RMSG), das 2019 in den meisten Gemeinden des Kantons eingeführt wurde, bestehen einheitliche Regeln für die Kontenführung und Verbuchung. Dies erlaubt es seit 2019, die Kennziffer «Nettoaufwand pro Schülerin und Schüler» für die RMSG-Gemeinden auf einer vergleichbaren Basis zu berechnen.
Beim Nettoaufwand pro Schülerin und Schüler in Franken gibt Sennwald in der W&O-Region mit 19384 Franken am meisten Geld aus. Dahinter folgen Buchs mit 18987 Franken, Wartau mit 17485 Franken, Sevelen mit 17090 Franken, Gams mit 16591 Franken und Grabs mit 16462 Franken. Im Durchschnitt aller Gemeinden im Kanton mit einer Primar- und Oberstufe liegt der Betrag bei 17945 Franken.
Wildhaus-Alt St. Johann gibt 18622 Franken pro Schülerin und Schüler aus, verfügt aber jedoch nur über eine Primarstufe. Im Durchschnitt geben die Gemeinden im Kanton St. Gallen, welche nur über eine Primarstufe verfügen, 16229 Franken aus.
Gegen 18 000 Franken kostet ein Schuldkind auf der Primar- und Oberstufe jährlich im Kanton St. Gallen.
Aufwendungen für Musikschule nicht enthalten
Aktuell gibt es im Kanton St. Gallen 91 Volksschulträger, davon sind 55 politische Gemeinden (Einheitsgemeinden) und 36 selbstständige Schulgemeinden. 42 Volksschulträger haben ein Vollangebot (Primar- und Oberstufe), 36 bieten nur die Primarstufe und 9 nur Oberstufe an.
Die Höhe des Nettoaufwandes wird, neben dem Umfang des Volksschulangebots, von einer Vielzahl von Faktoren wie Unterrichtsorganisation, erweitertes schulisches Angebot, Rahmenbedingungen oder lokale Herausforderungen beeinflusst, heisst es in der Medienmitteilung weiter.
Bei der Unterrichtsorganisation spielt beispielsweise die Grösse der Klassen und der Einsatz der Ressourcen der Lehrpersonen eine Rolle. Beim erweiterten schulischen Angebot wirkt sich die Gestaltung sonderpädagogischer Unterstützung auf die Höhe des Nettoaufwandes aus oder auch, ob und in welchem Umfang Freifächer angeboten werden.
Musikschulen in Aufwendungen nicht berücksichtigt
In der Berechnung nicht berücksichtigt werden die Aufwendungen für die Musikschulen, da diese im Kanton St. Gallen nicht zum gesetzlich vorgeschriebenen Betrieb der Volksschule gehören. Schulgelder an andere Volksschulträger werden ausgeschlossen, weil diese nicht durch den Betrieb des Volksschulangebots des Schulträgers vor Ort entstehen.