21 Millionen teurer als erwartet: Vorsorglicher Stopp des Spitalneubaus in Vaduz

Gemäss aktuellem Stand ist davon auszugehen, dass der indexierte Verpflichtungskredit für den Neubau des Landesspitals überschritten wird und für eine Weiterführung des Projekts ein Ergänzungskredit beim Landtag beantragt werden muss. Dies schreibt das Ministerium für Gesellschaft und Kultur in einer Medienmitteilung. Die Projektarbeiten wurden vorsorglich gestoppt. Zudem hat das Ministerium ein Audit in Auftrag gegeben, um die bisherigen Arbeiten und Zuständigkeiten im Bauprojekt zu überprüfen und Vorschläge zu Massnahmen zur Verbesserung des Prozesses zu erhalten.

Zusätzliche Anforderungen aus Nutzersicht

Die durch die Fachplaner nun berechneten Mehrkosten in der Höhe von rund 21,1 Mio. Fr. im Vergleich zum auf einer Kostenschätzung basierenden, indexierten Kreditrahmen entstehen in erster Linie durch zusätzliche Anforderungen aus Nutzersicht und die nun präziser ermittelten Rahmenbedingungen auf dem Baugelände. Diese wurden im Vorprojekt und seit der Bewilligung des Kreditrahmens durch das liechtensteinische Volk im November 2019 eruiert.

Genehmigt waren 72,5 Mio. Franken

Der Landtag hat ursprünglich einen Verpflichtungskredit in der Höhe von 65,5 Mio. Fr. für den Neubau genehmigt, die an den Baukostenindex angepasst werden können. Zudem hat der Gemeinderat von Vaduz beschlossen, den Spitalbau mit 7 Millionen Franken aus dem Spitalbaufonds zu unterstützen. Der genehmigte Gesamtbetrag von 72,5 Millionen Franken entspricht unter Berücksichtigung des Baukostenindex per Oktober 2021 einer Summe von 76.6 Millionen Franken, wobei die Teuerung zwischen Oktober 2021 und heute noch nicht berücksichtigt wurde. Aktuell wird von Gesamtkosten von 97,7 Millionen Franken für den Neubau ausgegangen.