22-Millionen-Projekt: Die Säntis-Schwebebahn baut nächstes Jahr eine neue Bahn | W&O

Schwägalp 24.02.2025

22-Millionen-Projekt: Die Säntis-Schwebebahn baut nächstes Jahr eine neue Bahn

Technische Innovationen, mehr Komfort für die Gäste und eine verbesserte Windstabilität: Die Säntis-Schwebebahn wird umfassend modernisiert und durch eine neue, leistungsfähige Pendelbahn ersetzt. Erste Fahrten mit der neuen Schwebebahn sind für den Spätherbst 2026 geplant.

Von PD
aktualisiert am 24.02.2025
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Die aktuelle Säntis-Schwebebahn wurde seit ihrer Inbetriebnahme im Jahr 1974 kontinuierlich modernisiert. Wie es in einer Medienmitteilung heisst, sah sich die Säntis Schwebebahn AG im Nachgang zum Lawinenereignis von 2019 mit der Herausforderung konfrontiert, mittelfristig die Stütze 1 nicht nur zu ersetzen, sondern auch den Lawinenschutz zu verstärken. Da die bestehende Bahn mittelfristig weitere Ersatzinvestitionen erfordert hätte, entschied sich der Verwaltungsrat sich für den Bau einer komplett neuen Bahn.

Neue Bahn kostet rund 22 Millionen

Seit mehreren Jahren ist das Projektteam rund um Michael Wehrli, Leiter Technik und Infrastruktur, an der Planung des Generationenprojektes «Schwebebahn 2026». Für die Umsetzung des Projekts hat der Verwaltungsrat eine Gesamtbausumme von rund 22 Mio. Franken genehmigt. Die Kosten für den Betriebsunterbruch sind dabei nicht berücksichtigt.

Michael Auer, Verwaltungsratspräsident der Säntis-Schwebebahn AG, wird in der Medienmitteilung folgendermassen zitiert:

Wir sind überzeugt, dass wir mit diesem Projekt eine zukunftsweisende Lösung geschaffen haben – ein Projekt, das uns über Generationen Freude bereiten wird.

Umfassende Modernisierung für mehr Komfort und Sicherheit

Die neue Bahn wird mit modernster Technik ausgestattet. Die erste Stütze wird durch die Erhöhung der Zwischenstütze und der erhöhten Seilspannung nicht mehr benötigt, wodurch der massive Lawinenschutz in diesem Bereich überflüssig wird. Die Landschaft wird dadurch aufgewertet. Zudem werden alte Fundamente aus vergangenen Bahngenerationen rückgebaut und renaturiert.

Die höhere Seilspannung und die grössere Pendelfreiheit wirken sich auch positiv auf die Windstabilität aus und sorgen für ein ruhigeres Fahrerlebnis. Eine neu geschaffene Aussichtsplattform im Bereich der heutigen «Stütze 2» macht ein Zwischenhalt noch attraktiver.

Die neuen Kabinen bieten mit grossflächigen Panoramafenstern einen noch beeindruckenderen Ausblick. Sie sind etwas grösser als die Bisherigen, jedoch bleibt die Transportkapazität bei 85 Personen. Dies bedeutet mehr Komfort für die Fahrgäste. Die Kommunikation mit der Bergstation erfolgt über Lichtwellenleiter in den Tragseilen. Dank einer neuartigen Technologie kann die Bahn bei extremen Wetterbedingungen in der Talstation «geparkt» werden, um die Verfügbarkeit zu erhöhen. Ein modernes, redundantes Antriebssystem sichert den Betrieb auch bei technischen Ausfällen.

Die neuen Kabinen mit grossen Panoramafenstern bieten ein optimales Besuchererlebnis.
Die neuen Kabinen mit grossen Panoramafenstern bieten ein optimales Besuchererlebnis.

Bahnunterbruch im Sommer 2026

Die Bauarbeiten starten im Frühjahr 2025 mit Felsarbeiten, Verankerungen und ersten Fundamentarbeiten an der Zwischenstütze, ohne den regulären Bahnbetrieb zu beeinträchtigen. Der eigentliche Unterbruch beginnt im Mai 2026 und dauert voraussichtlich bis in den Spätherbst. Während dieser Zeit bleibt die Bergstation für Gäste geschlossen. 

Bis Mai 2026 bleibt die alte Bahn voraussichtlich noch in Betrieb.
Bis Mai 2026 bleibt die alte Bahn voraussichtlich noch in Betrieb.
PD

Attraktive Alternativen und Sicherung der Arbeitsplätze

Die Säntis-Schwebebahn AG plant für den Sommer 2026 auf der Schwägalp ein vielseitiges Alternativangebot, um Besucher weiterhin anzuziehen. Dies ist eine zentrale Massnahme zur Sicherung der Arbeitsplätze der rund 220 Mitarbeitenden. Zudem arbeitet die Säntis-Schwebebahn AG mit Partnerbetrieben zusammen, um für Mitarbeitende temporäre Einsätze in anderen Unternehmen zu ermöglichen.

«Es ist uns wichtig, dass möglichst alle Mitarbeitenden ihre Arbeitsplätze behalten können. Wir sind der Überzeugung, dass wir für alle eine gute Lösung finden, um das Jahr 2027 mit der ganzen Säntis-Familie starten zu können», wird Geschäftsführer Jakob Gülünay zitiert.