https://vimeo.com/693020364
«Welches Wachs sollen wir nehmen? Das Silberblöckli oder etwa doch etwas gelben Skiwachs?» Vor dem nostalgischen Skirennen am Übungslift im Skigebiet Chäserrugg in Unterwasser wurde am vergangenen Wochenende gefachsimpelt.
Bei dem nostalgischen Skirennen kommt es jedoch nicht unbedingt auf das Skiwachs an, um schnell die Zielflagge zu sehen. Denn die Skitechnik von damals in den wadenhohen Skischuhen und den nicht taillierten Skis setzt Gleichgewicht und eine etwas andere Skitechnik als heute voraus. Mit dem Nostalgierennen sollen sich Skifahrerinnen und Skifahrer mit Skis mit oder ohne Kanten, Fassdauben oder Metallskis messen können. Was nicht zu kurz kommen darf, ist die Freude am Skifahren und das gemeinsame Prahlen beim Après-Ski.
Die Vision ist ein Skimuseum
Der Auslöser zu den nostalgischen Skirennen wird von den vier Organisatorinnen Lieselotte Schlumpf, Andrea Allmann, Andrea Lieberherr und Christiana Sutter wie folgt erklärt:
Auch Zielsicherheit war gefragt
Schon vor der Anmeldung am Morgen erfolgte die erste Attraktion bei der Talstation der Iltiosbahn in Unterwasser. Armin Peter aus Stäfa, der später am Rennen teilnahm, fuhr mit seinem Rennwagen Derby K4, Baujahr 1929, vor. Peter nimmt regelmässig an Bergrennen teil. So war er am Klausenrennen bereits Sieger in seiner Kategorie und am Bergrennen Hemberg fuhr er schon zweimal rennmässig von Bächli nach Hemberg.
Nach der Anmeldung auf dem Iltios begaben sich die Skifahrerinnen und Skifahrer zur Besichtigung ins Renngelände am Übungslift. Für die jüngeren Teilnehmenden war es teilweise das erste Mal, dass sie auf solchen Ski den Hang hinunter kurvten. Leichter machte es die gut präparierte Piste. Helfer hatten mit den selber hergestellten Torstangen aus Haselstauden einen fairen Lauf ausgesteckt.
Bei Benno’s Hochsitz, auf der Hälfte des Rennens, mussten die Teilnehmenden Zielsicherheit zeigen. Die Vorgabe war es, mit drei Versuchen einen Hut auf eine Skispitze zu werfen. Wer es nicht schaffte, bekam Minussekunden verrechnet. Nach der Zieldurchfahrt oberhalb der ehemaligen Talstation des Stöfeli-Skilifts sah man viele strahlende Gesichter.
Für alle ein Bild einer Polaroidkamera
Die Rangverkündigung mit der Musik der «Lutere Buebeä» erfolgte schliesslich beim Espel Pavillon. Alle Teilnehmenden erhielten einen Preis, ein Diplom mit einem Polaroidfoto sowie eine Pinnadel zum Anstecken oder einen Schal. Präsidentin Liselotte Schlumpf überreichte den drei Erstplatzierten jeder Kategorie ein Kissen mit aufgenähter nostalgischer Startnummer.
Das Toggenburg hat eine lange Skifahrer-Tradition. Diese soll unter dem Titel NostalSki Toggenburg erhalten und gepflegt werden.Eine Vision haben die vier Frauen von NostalSki Toggenburg: Irgendwann soll im Toggenburg ein Skimuseum errichtet werden. Inzwischen haben weitere Personen zugesagt, dabei mitzuhelfen. Das nostalgische Skifahren soll auch zur Entschleunigung in der heutigen schnelllebigen Zeit beitragen.