Rund 23,3 Millionen Franken werden aktuell für den Bau des Klanghauses im Toggenburg investiert. Im Frühling 2025 soll das Zentrum für Naturtonmusik eröffnet werden.
Die akustisch optimalen Räume werden dann für Kurse der Klangwelt Toggenburg, von externen Kursgruppen, für interdisziplinäre Klangsymposien sowie Projektwochen von Vereinen, Musikgruppen und Schulen genutzt.
Das Klanghaus werde als begehbares Instrument gebaut, das einem Resonanzkörper einer Violine ähnelt.
Entsprechend spannend ist es, die Entstehung des Bauwerks hautnah mitzuerleben und Hintergrundinformationen zu erfahren.
Aufrichtarbeiten dauerten nur sechs Wochen
Auf einer Führung erhielten die Mitglieder des Schreinerverband des Kantons St. Gallen durch Raphael Gygax, Geschäftsführer der Klangwelt Toggenburg, sowie die Jodlerin Katja Bürgler einen Einblick in den aktuellen Baufortschritt sowie die Entstehungsgeschichte des Hauses und dessen Architektur.
Besonderes Interesse zeigten die Schreinerinnen und Schreiner an den Ausführungen der Holzarbeiten. So erfuhren sie unter anderem, dass die Aufrichtarbeiten nach Fertigstellung der Bodenplatten dank der Vorfertigung der Elemente sowie den optimalen Wetterbedingungen lediglich sechs Wochen dauerten.
Und: Wer vor dem Neubauobjekt steht, nimmt dank der Architektur das Volumen des Gebäudes gar nicht war.
Dieses eröffnet sich erst, wenn man in den verschiedenen Konzert- und Übungssälen sowie Nebenräumen steht.
Die Geometrie der Räume, die inneren Wand- und Deckenkonstruktionen sowie deren Resonanzöffnungen und vorgesehenen Verkleidungen machten das Klanghaus einmalig.
Nicht ohne Stolz wurden die Fachleute vom Klanghaus-Geschäftsführer immer wieder auf Besonderheiten, deren Wirkung sowie die Einzigartigkeit des zu erwartenden Tonerlebnisses hingewiesen.
Das Bauholz stammt aus der Region
Ein Grossteil des Konstruktionsholzes stammt gemäss den Ausführungen von Raphael Gygax aus der Schweiz.
Das Holz der schätzungsweise 500'000 Schindeln, welche das Gebäude vor Witterungseinflüssen schützen, ist gar wenige hundert Meter entfernt gewachsen.
Etwa die Hälft der verwendeten Schindeln wurden in nächster Umgebung handgespalten.
Die unregelmässige Anordnung der Schindeln gibt dem Gebäude ein eigenes Bild. Dieses stellt eine Art Tonwelle dar und nimmt optisch die Wellen des angrenzenden Schwendisees auf.
Der inzwischen verstorbene Architekt Marcel Meili hat ohnehin darauf geachtet, dass sich das Klanghaus optimal in die Landschaft einfügt und den typischen Toggenburger Charakter aufnimmt.
Zum Abschluss des Rundgangs erhielten die Schreinerinnen und Schreiner bei einem gemeinsamen Jodel mit Katja Bürgler einen ersten Eindruck, wie es künftig im Klanghaus tönen wird.