Leserbrief: «Schlachthof bringt Regionalität», Ausgabe vom 17. Dezember
In diesem Text sind meines Erachtens zwei Denkfehler: Hanglagen lassen sich wohl tatsächlich mit Nutztieren am rentabelsten bewirtschaften. Nur wären sie für die Ernährungssicherheit nicht nötig, wenn endlich auf den 60 Prozent wertvollen Ackerböden im Tal nicht wie bisher Tierfutter, sondern menschliche Lebensmittel angebaut würden.
Zweitens fehlt im ganzen Text der ethische Aspekt: Die Freiheit, essen zu dürfen, was man will, gilt nur, wenn die Freiheit anderer empfindungsfähiger Lebewesen dadurch nicht beeinträchtigt würde.
Die als Produktionsmaschinen eingesetzten «Nutz»-Tiere aber müssen dafür ihre grösste Freiheit opfern, ihr Leben. Darum hat Schlachthauskritikerin Iris Barich recht: Alle Tiere sind unschuldig. Deshalb verdienen sie ein Leben ohne Angst, Schmerz, Zwang und Tötung. Und damit auch ohne Schlachthaus. Insbesondere weil wir Tierprodukte fürs Überleben überhaupt nicht benötigen.
Renato Werndli, Jakob-Oesch-Strasse 1, 9453 Eichberg