Wie Phönix aus der Asche: 48 Stunden nach ihrem Sturz im WM-Parallelriesenslalom von Bakuriani (Georgien) fährt die Wartauerin Julie Zogg am Dienstag zum zweiten Mal zu WM-Gold. Wie schon in Park City (USA) vier Jahre zuvor darf sie sich nun Weltmeisterin im Parallelslalom nennen.
Die 30-Jährige wurde, trotz Blessuren und immer noch Mühe beim Laufen, auf dem Snowboard ihrer Favoritenrolle gerecht. Denn sie gilt nach vier Gesamtsiegen in Folge und fünf Titeln total als beste Parallelslalomfahrerin der Welt.
Ein Vorteil – denn Zogg konnte sich nun stets die Piste aussuchen. Vom Achtelfinal bis hin zum Final entschied sich Julie Zogg für den blau ausgeflaggten Kurs.
Als erstes gab sie Teamkollegin Jessica Keiser das Nachsehen und erreichte souverän den Viertelfinal.
Dieser hatte es in sich. Denn mit dem Ausscheiden Ulbings im Achtelfinal, standen nur noch zwei ehemalige Weltmeisterinnen im Einsatz: Zogg gewann den Parallelslalom 2019, Claudia Riegler aus Österreich 2015 den Parallelriesenslalom von Kreischberg.
Meilensteine in Julie Zoggs Karriere
16.12.2007: Erster Start im Weltcup im Parallelslalom in Nendaz (Platz 33)
06.03.2009: Erster WM-Titel Juniorinnen Parallelslalom in Nagano (total 3)
30.03.2011: Erster WM-Titel Juniorinnen Parallelriesenslalom in Valmalenco (total 2)
15.01.2012: Erster Weltcup-Podestplatz, Parallelslalom Bad Gastein (Rang 2, total 32)
01.03.2015: Erster Weltcup-Sieg im Parallelslalom in Asahikawa (total 11)
14.03.2015: Erster Weltcup-Gesamtsieg Parallelslalom in Winterberg (total 5)
14.03.2015: Erster Sieg im Gesamtweltcup in Winterberg (total 1)
05.02.2019: Erster WM-Titel im Parallelslalom in Park City.
22.02.2020: Erster Weltcup-Sieg im Parallelriesenslalom in Pyeongchang (total 1)
21.02.2023: Zweiter WM-Titel im Parallelslalom in Bakuriani
Und just diese zwei Snowboarderinnen duellierte sich nun im Viertelfinal. Im oberen Teil lagen Zogg und Riegler lange Zeit gleichauf, bei der Zwischenzeit betrug Zoggs Vorsprung gerade mal 0,16 Sekunden. Im unteren Streckenteil fuhr die Wartauerin dann die entscheidende Differenz heraus und gewann mit 0,43 Sekunden Vorsprung.
Der Kampf um Gold verlief von oben bis unten spannend. Jenny ging sogar mit einem kleinen Vorsprung von 0,12 Sekunden in den unteren Streckenteil.
Doch in diesem war Zogg am Dienstag nicht zu bezwingen. Sie schloss rasch zu Jenny auf und überholte ihre Teamkollegin dann kurz vor dem Ziel.
Mit einer Reserve von 0,26 Sekunden durchfuhr die Wartauerin die Ziellinie als Erste – die Feierlichkeiten zum zweiten WM-Triumph ihrer Laufbahn konnten beginnen.