Die im Auftrag des Vereins Alpkäseproduzenten SG, AI/AR, FL durchgeführte Alpkäsetaxation hat erneut gezeigt, wie hoch und konstant das Niveau unseres Alpkäses ist.
Trotz schwieriger Wetterverhältnisse bis Mitte Alpsommer und dementsprechend erschwerten Produktionsbedingungen schaffte es das Alppersonal dank grossem Einsatz und Zusatzaufwand, die gewohnt hohe Qualität an Alpkäse produzieren zu können. Dies schreibt das Landwirtschaftliche Zentrum in Salez in einer Mitteilung.
Ein wechselhafter Frühling und ein nasskalter Frühsommer hätten für eine verzögerte Vegetationsperiode auf den Alpweiden gesorgt. Aber auch der Futterverlust durch Zertreten des Futters war bei diesen nassen Verhältnissen nicht zu unterschätzen, heisst es weiter.
Mehraufwand habe es aufgrund dieses Wetters auch in Stall und Sennerei gegeben, denn bei der Hygiene dürfen keine Abstriche gemacht werden.
Über 30 Alpbetriebe unter die Lupe genommen
Die Taxationsexperten besuchten 33 Alpbetriebe im Sarganserland, Linthgebiet, Werdenberg, Rheintal, Toggenburg, Appenzell und Liechtenstein. Sie taxierten beziehungsweise bewerteten den gesamten Alpkäsebestand, der in den Käsekellern vor sich her reift.
Zehn Alpen erhielten die Höchstnote von 20 Punkten. Die Bewertungskriterien waren wie immer Äusseres, Teig, Geschmack und Lochung.
Dass sich trotz ähnlicher Rezeptur der Geschmack der Alpkäse der verschiedenen Alpen unterscheidet, hänge von verschiedenen Faktoren wie der Lage der Alp, dem Futterbestand, der Fabrikation, der Käselagerung und nicht zuletzt auch dem Wetter ab.
Bekanntlich sind Geschmäcker verschieden
Es sind der Geschmack, die Vielfalt an verschiedenen Alpkäseprodukten und die Saisonalität, welche das Naturprodukt Alpkäse auszeichnen. Fast jede Region hat ihren eigenen Alpkäse, der sich bereits in der Produktion aber auch im Geschmack teilweise stark unterscheidet.
So sei beispielsweise der St. Galler Alpkäse im Vergleich zu anderen ein eher weicher, geschmeidiger Käse, ein Halbhartkäse, der bereits nach zwei bis drei Monaten bereit ist, gegessen zu werden.
Im Gegensatz dazu ist beispielsweise der Berner Alpkäse ein Hartkäse mit würzigem Charakter, woraus nach mindestens 18 Monaten Reifezeit der extraharte Berner Hobelkäse entsteht, welcher sowohl geschnitten, gemöckelt, gebröckelt oder gehobelt wird.