Der Morgen am vergangenen Samstag im Altersheim Gärbi hätte ein Morgen wie jeder andere sein können. Die Bewohnerinnen und Bewohner trafen sich wie gewohnt in bester Laune im Speisesaal – es war keine Spur von Aufregung zu spüren.
Lediglich die vielen Leute vor dem Gebäude und in den Gängen liessen darauf schliessen, dass dieser Samstag kein gewöhnlicher wird. Sie waren gekommen, um beim Umzug aus dem 1854 erbauten Gärbi ins neue Pflege- und Betreuungszentrum Büelriet zu helfen.
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Unterdessen hat Ernst Lippuner sein Frühstück beendet und verabschiedet sich von seinem Sitznachbarn mit den Worten: «Bis später, drüben.» Denn das neue Pflege- und Betreuungszentrum liegt nur einige Gehminuten vom Gärbi entfernt.
Der Umzug war bestens geplant und ging rasch vonstatten. Während mit einer Hebebühne private Möbelstücke und rund 250 Umzugskartons aus den oberen Stockwerken gebracht wurden, verluden die Helferinnen und Helfer auf der Gebäuderückseite die zahlreichen Betten und brachten diese zum neuen Gebäude, damit die Zimmer so rasch wie möglich bezugsfertig waren.
120 Helfende standen im Einsatz
Einer der Bewohner ist Ernst Lippuner. Der 87-Jährige sitzt noch ein letztes Mal im Speisesaal des Gärbi, während im oberen Stock bereits die Möbel und Kisten aus den Zimmern getragen werden. Ernst Lippuner meint:Ich freue mich auf das neue Zuhause, auch wenn das Umziehen im Alter etwas umständlicher ist.Die privaten Sachen packten die Bewohnerinnen und Bewohner mit der Unterstützung von Angehörigen und den Landfrauen bereits in den Tagen vor dem Umzug.
Unterstützung aus dem Dorf und der Region
Damit der Umzug so reibungslos wie nur möglich vonstattengehen kann, braucht es viel Vorbereitung, Planung und zahlreiche helfende Hände. So standen am Samstag rund 120 Personen vom Feuerwehrverein Sevelen, dem Zivilschutz, den Seveler Landfrauen, dem Werkhof und natürlich vom Altersheim für den Umzug im Einsatz.Ein Abschied mit gemischten Gefühlen
Sechs Zivilschutzdienstleistende stehen am Ausgang des Gärbi bereit und begleiten die Leute in ihr neues Zuhause. Ernst Lippuner macht von dem Angebot keinen Gebrauch. Viel lieber verbindet er seinen Umzug mit der gewohnten Morgenroutine, einem kleinen Spaziergang.Es ist mir sehr wichtig, dass ich zumindest einmal am Tag für einige Minuten an der frischen Luft spazieren kann.Mit einem Rucksack über den Schultern und Wanderstöcken in den Händen verlässt er das Gärbi. «Der Abschied wird sicherlich nicht allen so leichtfallen wie mir», erklärt er. Besonders für diejenigen, die bereits längere Zeit im Gärbi gelebt hätten, sei der Wechsel schwieriger. Lippuner selbst wohnte seit etwa zwei Jahren im Gärbi.
Auf die Wünsche der Bewohner eingehen
Die Bewohnenden wurden auf den Umzug vorbereitet erklärt der Heimleiter Martin Domigall:Wir haben mit den Bewohnenden bereits während der Bauarbeiten den Neubau besucht.Es sei ein grosses Anliegen gewesen, dass sich die Bewohnenden auf den Wechsel ausreichend vorbereiten und einstellen konnten. Die betagten Leute konnten zudem eine Liste mit bevorzugten Zimmern im Pflege- und Betreuungszentrum Büelriet abgeben. Diesen Wünschen konnte auch fast immer entsprochen werden.