Seit vergangener Woche müssen Schülerinnen und Schüler im Kanton St. Gallen ab der 4. Klasse auch dann eine Maske während des Unterrichts tragen, wenn es keine positiven Fälle in der Schule gibt. Dem St. Galler Bildungsdepartement ist eine Petition zur Aufhebung der Maskenpflicht in der Primarschule eingereicht worden. 5962 Personen haben die Bittschrift unterzeichnet. In der Region Werdenberg und im obersten Toggenburg ist es hingegen vergleichsweise ruhig.
«Froh, dass wir uns auf den Schulbetrieb konzentrieren können»
«Die eine oder andere kritische Stimme gab es. Ansonsten sind wir auf ein gutes Verständnis gestossen», sagen die Seveler und Sennwalder Schulratspräsidentinnen Petra Vetsch und Laila Roduner.
Ruhig ist es auch in der Schulgemeinde Wildhaus-Alt St. Johann. «Wir mussten bereits vor Weihnachten eine Maskenpflicht in der Primarschule verordnen, weil es positiv getestete Kinder gab», sagt Schulratspräsident Roger Widmer. Damals waren einzelne kritische Stimmen zu hören. Doch jetzt im Januar, seit für alle ab der 4. Klasse Maskenpflicht gilt, sei es ruhig.
«Wir sind sehr dankbar und froh, dass wir uns auf den Schulbetrieb konzentrieren können und die Kinder vor Ort beschulen dürfen», so Roger Widmer.Gewisse Eltern wünschten sich bereits im November Maskenpflicht Ebenfalls eine temporäre Maskenpflicht auf der Primarschulstufe gab es in Gams. «Eine einzelne negative Reaktion gab es damals vor Weihnachten», sagt Schulleiter Martin Derungs. Jetzt im Januar habe er sowie Schulratspräsident Matthias Wettstein keine Kritik seitens der Eltern gehört. Einzig eine Lehrperson weiss von einem Elternteil, der sich an der Maskenpflicht störe. Umgekehrt gäbe es in Gams Eltern, welche sich bereits im November eine Maskenpflicht wünschten. Wie an anderen Schulgemeinden wurden auch in Gams Kindermasken gekauft.
«Diese Masken sind für die kleineren Kinder angenehmer», so Matthias Wettstein.Schulratspräsident Hansjürg Vorburger sagt, dass die Schule Grabs mit den Eltern das Gespräch suche. Kritische Stimmen habe es wenig gegeben. «Wir gehen diese Thematik mit gesundem Menschenverstand und Augenmass an. Sollten wir ein Kind beobachten, das sichtlich Mühe mit Atmen hat oder das sich nicht wohlfühlt, darf es die Maske in geschütztem Rahmen auch kurzzeitig abziehen», so Hansjürg Vorburger. Sechs Reaktionen in der Stadt Buchs
«In der Gemeinde Wartau gab es zwölf Reaktionen bei 210 Mittel- und 143 Oberstufenkindern. Mit ungefähr so vielen Reaktionen haben wir gerechnet», sagt Schulratspräsident Bruno Seifert.Die Schule sei auf alle Reaktionen eingegangen mit dem Ergebnis, dass alle Kinder die Maske tragen bis auf ganz wenige Ausnahmen. Diese brachten eine ärztliche Dispens mit. In der Stadt Buchs gingen sechs Reaktionen ein. «Es gibt aber beide Haltungen von Eltern, entweder zu viel Maskenpflicht oder zu wenig», so Schulpräsidentin Katrin Frick. Protestaktionen an vier Liechtensteiner Schulen Am Montag startete in Liechtenstein der Schulbetrieb. Die vorübergehende Maskenpflicht für Schülerinnen und Schüler ab sechs Jahren wurde grossmehrheitlich mitgetragen, wie die Regierung des Landes Liechtenstein schrieb. Vor den Primarschulen in Eschen, Mauren, Triesen und Ruggell trafen sich jeweils zwischen fünf und zehn Personen, um gegen die Maskentragpflicht zu protestieren. Es kam zu keinen Zwischenfällen. Die Regierung bittet alle Beteiligten, von weiteren ähnlichen Aktionen im Umfeld von Schulen Abstand zu nehmen.
«Schulen müssen sichere Orte sein, an denen Kinder und Jugendliche ungestört lernen und Beziehungen pflegen können. Schulen sollten nicht als Ort für politische Aktionen genutzt werden», schreibt die Regierung.Von den insgesamt 1866 Primarschülerinnen und Primarschülern wurden vier Kinder mit einem ärztlichen Attest von der Maskenpflicht befreit. Am ersten Schultag gab es keine Meldungen zu unentschuldigtem Fernbleiben vom Unterricht.