Ein spannender Sport, der auch in unserer Region auf höchstem Niveau betrieben wird.
Mit diesen Worten beschreibt Andreas Widmer das Sportschiessen. Es besteht aus den Disziplinen Luftgewehr 10 Meter; Kleinkaliber 50 Meter und 30 Meter. Der ehemalige Kantonsrat ist selber kein Vereinsschütze, dennoch hat er das OK-Präsidium des Ostschweizer Sportschützenfestes im Toggenburg übernommen.
Mit 1200 Teilnehmenden gerechnet
Eben zum einen, weil ihn das Sportschiessen fasziniert. Und zum anderen, weil er mithelfen will, dem modernen Auftreten der Schweizer Schiesstradition in der Region eine Plattform zu bieten.
Ein OK, in dem Vertreter des Ostschweizer Sportschützenverbandes (OSPSV) für den reibungslosen Ablauf des Schiessbetriebs verantwortlich sind, organisiert den Grossanlass. «Wir haben ursprünglich mit etwa 1200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern geplant», erklärt der OK-Präsident Andreas Widmer.
Der erste grosse Wettkampf nach der Pandemie
Bisher seien rund 700 Schützinnen und Schützen angemeldet, bis zum ersten Schuss dauert es aber noch gut zwei Wochen. Andreas Widmer sagt:
Wir sind uns bewusst, dass es in Schützenkreisen der erste grosse Wettkampf nach der Coronapandemie ist.
Er hofft, dass gerade darum bei Sportschützen aus der ganzen Schweiz und dem nahen Ausland die Lust an der Teilnahme gross ist. Und auch, weil der Zeitpunkt des Festes vom 8. April bis zum 1. Mai just am Ende der Luftgewehr- und am Anfang der Kleinkalibersaison ist.
Festzentrum ist zentral in Bütschwil
Um möglichst vielen Schützinnen und Schützen die Teilnahme zu ermöglichen, können sie ihre Schiessprogramme an verschiedenen Standorten absolvieren. Das Festzentrum, in dem sich die Schützen an- und abmelden müssen, befindet sich im Zivilschutzzentrum in Bütschwil.
Von da aus verteilen sich die Kleinkaliberschützen auf die 50-Meter-Stände in Kirchberg, Mosnang und Ebnat-Kappel. René Bamert, Präsident der Sportschützen Mosnang, sagt:
Wir haben unseren Stand sofort für das Ostschweizer Sportschützenfest zur Verfügung gestellt.
Ein grosser Aufwand für einen kleinen Verein
An insgesamt neun Tagen können die Schützinnen und Schützen die verschiedenen Stiche schiessen. Zum Schluss wird in Mosnang am frühen Nachmittag des 1. Mai der Festsieg ausgeschossen. «Für einen kleinen Verein wie unseren mit etwa 15 Aktivschützen bedeutet das ein grosser Aufwand», sagt René Bamert weiter.
Zwar brauchen die Schützinnen und Schützen nicht sehr viel Betreuung, weil sie diese Sportart als Hobby ausführen. «Sie reisen aber mit ihren Vereinskollegen an und wollen auch der Gemütlichkeit frönen. Deshalb wird es bei jedem Schiessstand auch eine Festwirtschaft geben, die ebenfalls von den Standortvereinen geführt wird», erklärt Bamert. Für ihn und seine Vereinskollegen ist es Ehrensache, selber beim Sportschützenfest mitzumachen. Sie würden ein Zeitfenster finden, um die verschiedenen Programme zu absolvieren, sagt er.
Indoor-Saisonfinale in Ebnat-Kappel
Besonders an diesem Schützenfest ist, dass auch eine Kleinkaliber-Konkurrenz über 30 Meter ausgetragen wird. Diese Wettkämpfe finden in Lenggenwil statt. Auch hier wird um den Festsieg gekämpft, die Finals sind am Morgen des 1. Mai angesetzt.
Die Luftgewehrschützen führen ihre Wettkämpfe über 10 Meter stehend frei und aufgelegt in Ebnat-Kappel durch. Auch wenn die Saison für viele beendet ist, hoffe sie auf eine hohe Nachfrage, sagt Brigitte Baumann, Präsidentin der Luftgewehrsektion Ebnat-Kappel und Umgebung.
Gespannt auf die Kombination
Dies auch, weil es nicht so viele Schützenfeste für Luftgewehrschützen gebe. «Ich bin gespannt, wie die Kombination mit allen drei Disziplinen funktioniert», sagt sie.
Besonders freut sie sich auf die Begegnungen mit Schützinnen und Schützen aus der ganzen Schweiz, die ihr Programm in Ebnat-Kappel schiessen. Auch sie und ihre Vereinskollegen werden an den Wettkämpfen teilnehmen. «Einige von ihnen könnten sich für die Festsiegerkonkurrenzen qualifizieren, die am 30. April am Nachmittag ausgetragen werden», erklärt Brigitte Baumann.
Target-Sprint: Kombination von Laufen und Schiessen
Am Samstag, 9. April, wird im Rahmen des Ostschweizer Sportschützenfestes in Bütschwil ein nationaler Target-Sprint ausgetragen. Der Wettkampf ist eine Kombination aus Laufen und Schiessen, ähnlich dem Biathlon im Winter. Beim Target-Sprint wird jeweils eine Strecke von 400 Meter gelaufen, dann müssen fünf Scheiben getroffen werden.
Pro Schiessen hat der Teilnehmer maximal 15 Schuss zur Verfügung, jede verfehlte Scheibe wird mit 15 Strafsekunden bestraft. «Wir finden es toll, dass wir mit einem Target-Sprint den Schiesssport der Bevölkerung näher bringen können», sagt Andreas Widmer, OK-Präsident des Ostschweizer Sportschützenfestes. Während am Vormittag die lizenzierten Target-Sprinter im Einsatz stehen, dürfen am Nachmittag alle diese Sportart in einem gekürzten Format ausprobieren.