Nach sieben Jahren in St. Petersburg ist Ruff wieder zurück und erkundet aufs Neue die künstlerische Freiheit.
Diese zeige sich in der realistischen Malerei etwas leiser und subtiler als in anderen Genres.
Die Kunstform des Realismus, entstanden im 19. Jahrhundert, verpflichtete sich der Darstellung der Lebenswelt und wendete sich speziell auch den Details zu.
Was ist, oder präziser gesagt, scheint, wird durch den Blick der Künstlerin oder des Künstlers gewichtet und geprägt, oftmals auch inszeniert.
Das «Museümli» schreibt: Ob Stilbild, Porträts oder Landschaften, Anna-Lena Ruff bannt nicht nur einen Augenblick ins Bild, sondern eine ganze Zeitspanne.
Die Künstlerin sagt:
Das Licht verändert sich im Laufe des Tages, das Modell bewegt sich, durchläuft Gefühle und wird müde, oder ich selbst. Ein Bild enthält seinen ganzen Entstehungsprozess.
Manchmal arbeite sie wochenlang an einem Ölbild.
«Die vielen Informationen der sichtbaren Welt auf der Leinwand festhalten zu können, das verlangt eine Menge an bewussten und unbewussten Entscheidungen», schildert die Malerin in der Mitteilung ihre Herausforderungen.
Vorstellungen zugunsten des Kunstwerks aufgeben
Farbe, Licht und Schatten verleihen jeder Stelle einen Ton, eine Temperatur und eine Form. Kontrollierter Strich und intuitives Streichen suchten die Balance, manchmal glückt es.
Oft gehe es darum, Vorstellungen und Projektionen aufzugeben, um sich vom Sujet leiten zu lassen. Ruff ergänzt:
Dann muss ich die Ungewissheit aushalten, ob ich planmässig an mein Ziel komme oder ganz woanders lande.
Anna-Lena Ruff zeichne auch. Oft mit Stift oder Kreide auf Papier, manchmal auch mit Tee, Kaffee oder Wein.
Hinweis: Die Ausstellung findet am Samstag, den 24. Juni, von 10 bis 18 Uhr statt.