Annamarie Engler übernimmt Fabriggli-Präsidium von Katharina Schertler Secli | W&O

08.05.2022

Annamarie Engler übernimmt Fabriggli-Präsidium von Katharina Schertler Secli

Katharina Schertler Secli trat nach 17 Jahren als Präsidentin des Vereins Fabriggli zurück.

Von Hanspeter Thurnherr
aktualisiert am 28.02.2023
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Es wird gewiss ein emotionaler Abend.
Das sagte Katharina Schertler am Samstagabend bei der Begrüssung zur Hauptversammlung. Wie recht sie hatte. Gleich zweimal erhielt sie stehende Ovationen, nach ihrem Jahresbericht und nach der Ehrung. Das Gute: Sie bleibt dem Verein Fabriggli als Leiterin des Kinder- und Jugendprogramms erhalten. In der Laudatio lobten die Vorstandsfrauen Claudia Novotny und Svetlana Pavlova die scheidende Präsidentin für ihre Menschlichkeit und Kommunikationsfähigkeit, für ihre Begeisterungsfähigkeit und als Vorbild für das ganze Team. In ihren 17 Jahren im Amt habe sie das Fabriggli mit ihren Ideen stetig verbessert.

Viel gelernt, angerissen und gestemmt

Katharina Schertler erklärte:
Ich gebe mein Amt nach 17 Jahren in neue, gute Hände. Das Fabriggli war mein Glücks- und mein Lieblingsort. Ich durfte unfassbar viel lernen, anreissen, stemmen, erleben.
Als Geschenke erhielt Katharina Schertler eine Ladung Steine mit Botschaften vom Team und einen «besonderen Tag im Fabriggli» im kommenden Herbst. Und als Überraschung hatten die Vorstandsfrauen aus Fabriggli-Werbeblachen 80 Taschen gefertigt und damit einen lang gehegten Wunsch der Präsidentin umgesetzt. Ein Teil der «Kultbeutel» wurde an diesem Abend ans Publikum versteigert.

Nachfolgerin mit Applaus ins Amt gewählt

Mit Applaus wählte die Versammlung Annamarie Engler als Nachfolgerin ins Präsidium. Diese bringe einen grossen Rucksack aus vielen Vorstandsämtern und als ehemalige Gemeinderätin von Sevelen mit, sagte Katharina Schertler. Die übrigen Vorstandsmitglieder und die Revisoren wurden bestätigt. In ihrem Jahresbericht nannte Schertler das Jahr 2021 mit den wechselnden Coronaregeln «in einem Wort: herausfordernd». Man habe aber auch unglaubliche Wertschätzung vom Publikum erfahren. Schwierig sei es, Personen zu finden, die zeitintensive und verantwortungsvolle Arbeiten übernehmen. Da stellte sich die Frage der Entlöhnung und deren Finanzierung. Auch in fast allen Jahresberichten der neun Ressorts war «Corona» omnipräsent und mit Verschiebungen und Neuansetzungen eine Belastung. Die Berichte zeigten aber auch, wie kulturell breit das Angebot aufgestellt ist und wie die Menschen dahinter mit viel Engagement und Herzblut dabei sind. Theater, Musik, Kinder- und Jugendprogramm, Ausstellungen und Eigenproduktionen bilden dieses Angebot, das durch Technik und Gastronomie abgerundet und durch Marketing und Kommunikation sowie die Vermietung der Räumlichkeiten ergänzt wird.
 Eine «Theater-Lesung» mit Livemusik bot die «Dakar Produktion» mit ihren faszinierenden Klapp-Puppen.
Eine «Theater-Lesung» mit Livemusik bot die «Dakar Produktion» mit ihren faszinierenden Klapp-Puppen.
Bild: Hanspeter Thurnherr

Budget 2022 sieht ein Defizit vor

Die Jahresrechnung 2021 schloss bei Aufwendungen von 658'700 Franken und Erträgen von 639'400 Franken mit einem Verlust von 19'300 Franken. Das Budget 2022 rechnet mit Aufwendungen von 694'000 Franken, Erträgen von 673'000 Franken und damit einem Defizit von 21'000 Franken. Die Versammlung genehmigte Rechnung, Budget sowie die Erhöhung der Mitgliederbeiträge um 50 Prozent einstimmig. Letztere waren seit 1994 nie mehr angepasst worden. Die Präsidentin vermeldete sechs Rücktritte aus dem Technik- und Beizliteam, konnte aber auch neun neue Teammitglieder vorstellen. Weiter durfte sie sich bei 15 Teammitgliedern für 20, 15, 10 oder 5 Jahre Mitarbeit mit einem Geschenk bedanken.

Faszinierende Klapp-Puppen

Zum HV-Programm gehört jeweils auch ein kultureller Auftritt. Die Zürcher «Dakar Produktion» ist Theater mit faszinierenden Klapp-Puppen, Menschen und Livemusik. Ihr Programm «Im System» ist eine inszenierte Lesung frei nach der Erzählung «Es wird etwas geschehen» von Heinrich Böll. Das Stück fühlt dem zuweilen absurden Arbeitsalltag im bürokratischen System unserer Welt auf den Zahn – und regt zum Nachdenken an.