Armutsbetroffene dürfen sich über Poulet und Eier an Weihnachten freuen | W&O

23.12.2021

Armutsbetroffene dürfen sich über Poulet und Eier an Weihnachten freuen

Am Donnerstag standen im Eingangsbereich der Grace Church 250 Taschen für Armutsbetroffene aus der Region Werdenberg bereit. Nebst den üblichen Lebensmitteln enthielten die Taschen eine Weihnachtsüberraschung.

Von Alexandra Gächter
aktualisiert am 28.02.2023
Abo Aktion schliessen
News aus der Region?

Alle Geschichten, alle Bilder

... für nur 9 Franken im Monat oder 96 Franken im Jahr.

Sechs Helfende der Lebensmittelabgabe Werdenberg befüllten sie mit Gemüse, Früchten, Teig- und Brotwaren, welche sie von Detailhandelsgeschäften, Landwirtschaftsbetrieben und Bäckereien erhielten. Als besondere Weihnachtsüberraschung konnte die Lebensmittelabgabe Werdenberg zusätzlich 141 Poulets zu 1,3 Kilogramm und rund 700 Eier verteilen. Fleisch gibt es unter dem Jahr nur selten. Wenn, dann in kleinen Mengen, zum Beispiel in Form von Tiefkühlprodukten. Auch Eier können die Helferinnen und Helfer unter dem Jahr nur selten abgeben.

Frauen backten Weihnachtsguetzli

Möglich gemacht wurde dieses Weihnachtsgeschenk dank drei Spenden. Diese kamen vom Lions Club Werdenberg, von der Stiftung Pedrotti St.Gallen und einer Privatperson, wie Elke Pereyra, Verantwortliche der Lebensmittelabgabe Werdenberg sagt. Zudem haben Frauen aus der Region Weihnachtsguetzli gebacken. Ein paar Guetzli mussten noch dazugekauft werden, um alle beschenken zu können. Bereits vergangenes Jahr gab es Spenden. Dieses Jahr sind die Spenden höher, den Betrag möchte Elke Pereyra jedoch nicht nennen. Bedingung der Spenden waren, dass alle Bezügerinnen und Bezüger davon profitieren können.

Zusatzabgaben auf vier Monate verteilt

«Da noch nicht alle Spendengelder ausgeschöpft wurden, können sich die 85 Bezügerinnen und Bezüger aus der Region Werdenberg bis im März über einen Zustupf in Form von Reis, Öl und anderem erfreuen», sagt Elke Pereyra. Diese Aufteilung habe sie und ihr Team bewusst gewählt. «Vergangenes Jahr verteilten wir vor Weihnachten an grosse Familien zusätzlich fünf bis zehn Kilogramm Reis. Da nicht alle Bezügerinnen und Bezüger ein Auto besitzen, hatten viele damit Mühe, die zusätzlichen Kilos nach Hause zu transportieren», so Elke Pereyra. Deshalb habe die Lebensmittelabgabe Werdenberg die von den Spendengeldern generierten zusätzlichen Abgaben dieses Jahr auf vier Monate verteilt. Das sei für die betroffenen Personen hilfreicher. Als die Bezügerinnen und Bezüger am Donnerstag Nachmittag ihre Taschen abholten, waren sie überrascht und erfreut. Lebensmittel wie Poulet, Eier und Guetzli, welche für die meisten selbstverständlich sind, sind es für die Ärmsten der Region Werdenberg eben nicht.