Atemberaubende Sicht geniessen: Jungfernfahrt der «Säntis-Post» | W&O

Toggenburg 27.04.2023

Atemberaubende Sicht geniessen: Jungfernfahrt der «Säntis-Post»

Am 29. April geht die neue Postkutsche auf die Reise. Ein lang gehegter Wunsch geht für Werner Stauffacher in Erfüllung.

Von PD
aktualisiert am 27.04.2023
Abo Aktion schliessen
News aus der Region?

Alle Geschichten, alle Bilder

... für nur 9 Franken im Monat oder 96 Franken im Jahr.

Werner Stauffacher bietet seinen Gästen seit 2011 Postkutschenfahrten von Ennetbühl nach Urnäsch an. Bei der neuen Cabrio-Kutsche «Säntis-Post» kann das Verdeck nun gänzlich geöffnet werden, sodass die Passagiere die atemberaubende Sicht auf die Berge, Wiesen und Wälder geniessen können.

Nebst dem Postillion und Kondukteur haben in der neuen Kutsche acht Personen komfortabel Platz. Am 29. April wird die neue Postkutsche eingeweiht. Die Ankunft des Fünfspänners auf der Schwägalp wird um
13 Uhr erwartet.

Verbindung zwischen den Tourismusregionen

Der Name «Säntis-Post» wurde zu Ehren des imposanten Berges gewählt, soll aber auch für die Verbindung zwischen den beiden Tourismusregionen, dem Toggenburg und dem Appenzellerland, stehen.

Die schön gestaltete Postkutschen-Haltestelle:
Die schön gestaltete Postkutschen-Haltestelle:
PD

Diese ist Werner Stauffacher wichtig und er pflegt sie bereits seit vielen Jahren mit der guten Zusammenarbeit mit seinem Kutscher Sämi Frick aus Urnäsch.

Bau anhand über hundertjähriger Zeichnung

Mit der Idee, anstatt einer Kutsche für Postkutschen-Kurse eine etwas komfortablere Reise-Postkutsche in Auftrag zu geben, wandte sich Stauffacher an die Schweizer Post. Diese weist im Archiv 100- bis 150-jährige Pläne von Postkutschen auf.

Vom gewünschten Modell gab es jedoch nur Zeichnungen. Anhand dieser liess Stauffacher die Cabrio-Kutsche in Polen anfertigen, wo weltweit die meisten Kutschen gebaut werden.

Der Toggenburger besuchte schon mehrmals die polnische Region, wo sich im Radius von rund 50 Kilometern Schmiede, Sattler und Wagner befinden, welche das Traditionshandwerk pflegen.

Wie Stauffacher sagt, gestaltete sich während der einjährigen Bauzeit die Kommunikation mit den Handwerkern mit den heutigen technischen Kommunikationsmöglichkeiten viel einfacher, als noch beim Bau seiner ersten Kutsche in den Jahren 2001 und 2002.

Das 1300 Kilogramm schwere Gefährt wurde wie vor 100 Jahren gefertigt, aber mit Scheibenbremsen für eine bessere Verkehrssicherheit bestückt. Die Räder rollen dank eines Gummiüberzuges leise über den Asphalt.

Kulinarik und einzigartige Aussicht

Werner Stauffacher bietet zwischen Mai und September Postkutschenfahrten von Ennetbühl über die Schwägalp nach Urnäsch an. Auf der erlebnisreichen Fahrt mit fünf kulinarischen Verpflegungshalten, erfährt der Gast alles über die Geschichte der Kutschenfahrt und über Land und Leute.

Mit der neuen «Säntis-Post» hat man nun auf jedem Sitzplatz eine einzigartige Aussicht auf die wunderschöne Landschaft und nicht zuletzt auf den Namensgeber der Kutsche, den Säntis.