Der auf Ende Jahr aus dem Amt ausscheidende Gemeindepräsident von Wildhaus-Alt St.Johann, Rolf Züllig, bezeichnete diesen Tag an einer Medienkonferenz im Gemeindehaus von Wildhaus-Alt St.Johann als «epochalen Moment». Was er damit meinte, führte sein Amtskollege von Nesslau, Kilian Looser, aus:
Wir wollen im Toggenburg ein Mobilitätskonzept entwickeln.
Noch mehr Busfahrer gesucht
Wie dieses aussieht, erklärte Andreas Kronawitter, Geschäftsführer von Mybuxi, das nun mit zwei Achtplatz-Elektrobussen in Nesslau und Wildhaus-Alt St Johann tätig ist. Bis Weihnachten verkehrt Mybuxi nur zwischen 19.30 und 24 Uhr. Dies deshalb, damit sich die Abläufe erst einmal einspielen können. Danach werden die Servicezeiten ausgebaut.
Wie schnell dies geht, hängt ganz wesentlich von der Verfügbarkeit an freiwilligen Fahrerinnen und Fahrern ab. «Wir haben schon einige, könnten aber auf jeden Fall noch mehr gebrauchen», so Andreas Kronawitter.
Die Mybuxi-Fahrerinnen und Fahrer leisten ihre vier- bis fünfstündigen Schichten als Freiwillige. Sie fahren also nicht für Lohn, erhalten jedoch eine Aufwandpauschale. Ein Angebot, von dem sich der scheidende Gemeindepräsident angesprochen fühlt: «Ich habe vor, als Fahrer mitzumachen», erklärte Rolf Züllig. «Am Ende dürften wir bei einer Servicezeit zwischen 6 Uhr und 24 Uhr liegen», schätzt Andreas Kronawitter, der schon auf Mybuxi-Erfahrungen aus vier anderen Schweizer Regionen zurückgreifen kann.
Wo die Mybuxis zukünftig anhalten, kann jeder selbst bestimmen. Andreas Kronawitter:
Wer möchte, dass vor seinem Haus oder seiner Firma ein virtueller Haltepunkt eingerichtet wird, der kann sich bei uns melden.
Auf die Art steige das Haltestellennetz schnell an.
Dienst ist per App buchbar
Angeboten wird ein Fahrdienst ohne fixen Fahrplan. Wer sich in Nesslau oder Wildhaus-Alt St.Johann aufhält, kann den Mybuxi-Bus per App im Voraus buchen oder es auf einen Spontanversuch ankommen lassen.
Mitfahren kann – aus rechtlichen Gründen – jedoch nur, wer Mitglied im Mybuxi-Verein ist. Mitglied zu werden, ist sehr einfach. Man bezahlt beim Fahrer einmalig zwei Franken, mit denen die Verarbeitungskosten gedeckt werden.
Eine Fahrt kostet sechs Franken
Mitglieder können zwischen Einzelfahrten, Tageskarte, Mehrfahrtenkarte, Monats- und Jahresabo und der Halbpreiskarte wählen. Personen bis 25 Jahre erhalten einen reduzierten Tarif. Eine Fahrt über zwei Zonen zum reduzierten Tarif kostet sechs Franken, was Mybuxi auch für Schüler und Lernende attraktiv macht, die am Wochenende in den Ausgang wollen.
Am anderen Ende der Preisskala befinden sich die Jahresabos. So kostet ein Jahresabo für zwei Zonen im Normaltarif 999 Franken. Und wer gar ein unpersönliches Abo haben möchte, weil er es nicht nur für die eigene Familie, sondern auch für Feriengäste braucht, der bezahlt fürs Jahr 1499 Franken. Kinder bis 16 Jahre fahren in Begleitung von Erwachsenen gratis mit. Kinder unter zwölf Jahren, die ohne Begleitung Mybuxi nutzen wollen, benötigen jedoch eine Einverständniserklärung der Eltern.