Zusammen mit Dario Caviezel nahm Julie Zogg an den Weltmeisterschaften in Bakuriani (Georgien) als Team Schweiz I im Teamwettkampf Parallelslalom teil.
Souverän, durch Ausscheiden der gegnerischen Teams aus Slowenien und Deutschland, erreichte man den Halbfinal.
In diesem ging das Schweizer Duo gegen Österreich I erstmals nicht als Favorit an den Start. Prompt musste Zogg einem Rückstand nachjagen, den sich Caviezel im Duell mit Andreas Prommegger eingehandelt hat. Die Wartauerin kam zwar Sabine Schöffmann recht nahe. Doch im Ziel fehlten dennoch 0,06 Sekunden zum Finaleinzug.
Im Kampf um Platz drei ging es gegen Italien I. Dario Caviezel holte gegen Maurizio Bormolini einen Vorsprung von 0,27 Sekunden heraus, im Anschluss hatte Julie Zogg im Duell gegen Lucia Dalmasso keine Mühe, Bronze nach Hause zu bringen. Denn die Italienerin beging schon beim dritten Tor einen schweren Fehler, der sie aus der Entscheidung warf.
Eine grosse Hilfe war auch ihre Mentaltrainerin, die aus der Ferne dafür sorgte, dass Julie Zogg am Dienstag den Fokus auf den Sport legen konnte – und letztlich WM-Gold holte.
Gemeinsamer Erfolg im Schatten von Einzel-Gold
«Es ist wunderschön, mit zwei Medaillen heimreisen zu können», äussert sich Julie Zogg glücklich. Wie sie weiter festhält, habe im Teambewerb zusammen mit Dario Caviezel viel zusammengepasst und es sei mega schön, so einen Erfolg gemeinsam erleben zu dürfen. Natürlich stehe Gold im Einzel über allem, erklärt Zogg. Besonders die Art und Weise, wie dieser Sieg zustande gekommen sei, ist aus ihrer Sicht «einfach unglaublich». Damit spricht sie den Sturz vom Sonntag an, nach dem in Zweifel stand, ob sie am Dienstag im Parallelslalom überhaupt an den Start gehen könne. Sie lobt an dieser Stelle das gesamte Team, das sie so sehr unterstützt hat. Unter anderen der Physiotherapeut, der sich jeden Tag um sie gekümmert hat. Oder den Arzt, «der jeden Morgen früh aufgestanden ist, um mir eine Spritze zu geben».Erst herangetastet, dann die Konkurrenz dominiert
Wie Zogg schildert, habe sie sich am Gold-Tag an ihrem ersten Lauf noch herangetastet. Sie sagt:Ich hatte im oberen Teil immer noch meine Hüfte im Hinterkopf und fragte mich ständig, ob auch alles hält und ob es geht.Als die erste Bewährungsprobe vorbei war, gewann die 30-Jährige rasch ihre Sicherheit wieder. So hat sie dann den Rest des Tages nicht mehr an ihre Hüfte gedacht. Meilensteine in Julie Zoggs Karriere 16.12.2007: Erster Start im Weltcup im Parallelslalom in Nendaz (Platz 33) 06.03.2009: Erster WM-Titel Juniorinnen Parallelslalom in Nagano (total 3) 30.03.2011: Erster WM-Titel Juniorinnen Parallelriesenslalom in Valmalenco (total 2) 15.01.2012: Erster Weltcup-Podestplatz, Parallelslalom Bad Gastein (Rang 2, total 32) 01.03.2015: Erster Weltcup-Sieg im Parallelslalom in Asahikawa (total 11) 14.03.2015: Erster Weltcup-Gesamtsieg Parallelslalom in Winterberg (total 5) 14.03.2015: Erster Sieg im Gesamtweltcup in Winterberg (total 1) 05.02.2019: Erster WM-Titel im Parallelslalom in Park City. 22.02.2020: Erster Weltcup-Sieg im Parallelriesenslalom in Pyeongchang (total 1) 21.02.2023: Zweiter WM-Titel im Parallelslalom in Bakuriani 22.02.2023: WM-Bronze im Teambewerb mit Dario Caviezel im Parallelslalom in Bakuriani Im Gegenteil: Fahrerisch sei alles nach Plan gelaufen. «Ich habe mich voll auf mich selbst konzentriert. Es war egal, wer neben mir war.» Deshalb stellte es für Julie Zogg auch kein Problem dar, als im Final neben ihr Teamkollegin Ladina Jenny fuhr. So ging die Wartauerin den Kampf um Gold so an, wie sie es sich vorgenommen hat. Sie erklärt:
Im oberen Teil dranbleiben und unten mein Ding durchziehen. Denn auf der Fläche kann ich dann meine Stärken ausspielen.Besonders im Final herrschte bei ihr diesbezüglich Zuversicht. «Ich kenne Ladina sehr gut und wusste, dass ich im unteren Teil die Stärkere bin.» So löste der knappe Rückstand bei der Zwischenzeit bei Zogg keine Unruhe aus – und sie wendete das Blatt.