Es ist ein augenöffnendes Werk, das deutlich macht, wie sexualisierte Gewalt in unserer Gesellschaft allgegenwärtig ist. Unser Umgang und das Ausmass sind ein Skandal, nicht ohne Grund trägt das Buch den Titel: «Jede_Frau».
Lavoyers klare Worte zur Rape Culture, die es Männern erlaubt, übergriffig zu sein, Betroffene abwertet und sogar beschuldigt sowie persönliche Erfahrungen berührten die Zuhörerinnen und Zuhörer tief. Sie habe aufgezeigt, wie tief verwurzelt das Problem der sexualisierten Gewalt in unserer Gesellschaft ist und wie wichtig es ist, darüber offen zu sprechen. Gemäss Lavoyers Expertise ist sexualisierte Gewalt kein Missverständnis oder Ausrutscher, sondern Teil des toxischen Konstrukts patriarchaler Männlichkeit, das unsere Gesellschaft immer noch prägt, schreiben die Veranstalterinnen des «FeminisTisch».
Ein Buch, dass jeden und jede zum Handeln aufruft
Die Zuhörerinnen und Zuhörer waren sichtlich bewegt und diskutierten angeregt mit der Autorin und untereinander nach der Lesung. «Jede_Frau» sei mehr als nur ein Buch, es sei ein Aufruf zum Handeln. Lavoyer fordert alle auf, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und aktiv gegen sexualisierte Gewalt und Frauenfeindlichkeit einzutreten.
Die Lesung sei ein etwas früher, aber idealer Einstieg in die Präventionskampagne «16 Tage gegen Gewalt an Frauen» gewesen, die am Montag startete. Die sogenannten Orange Days machen Rund um den Globus mit orange beleuchteten Gebäuden auf geschlechtsspezifische Gewalt aufmerksam.
Im öffentlichen Raum zeigt dies symbolisch auf, dass diese Gewaltform nicht toleriert wird, wie auf der Website www.16tage.ch zu lesen ist. Im Rheintal werden die Schlösser Sargans und Werdenberg, die Burgruinen Freudenberg und Wartenstein (Bad Ragaz), Herrenberg (Sevelen) und Wartau im Rheintal und das Geschäftshaus Federer Buchs orange beleuchtet, um optische Zeichen gegen Gewalt an Frauen zu setzen.
Der FeminisTisch trifft sich jeden ersten Donnerstag im Monat im «La Vida» in Buchs von 19.30 bis 22 Uhr und soll interessierte Menschen zusammenbringen. Die Gesprächsrunde ist offen für alle und freut sich auf viele Teilnehmende.
Hinweis: Weitere Informationen auf Instagram (@feministisch_buchs_sg) oder via Newsletter (Anmeldung mit E-Mail an feministisch.buchs.sg@gmail.com).