Barocke Meisterwerke meisterhaft vorgetragen | W&O

Salez 24.01.2024

Barocke Meisterwerke meisterhaft vorgetragen

Glanzvolles Neujahrskonzert mit «La Partita» und Markus Nauer in der Konzert-Kunst-Kultur-Kirche Sennwald-Salez-Sax.

Von PD
aktualisiert am 24.01.2024
Abo Aktion schliessen
News aus der Region?

Alle Geschichten, alle Bilder

... für nur 9 Franken im Monat oder 96 Franken im Jahr.

Letzten Sonntag durfte in der Kirche Salez ein grosses Publikum einem einzigartigen Neujahrskonzert beiwohnen. Der von KiSSS (Konzert-Kunst- Kultur-Kirche in Sennwald-Salez-Sax) durchgeführte Anlass bot musikalische Leckerbissen in allen Varianten.

Zum feierlichen Einstieg ins Programm erklang das bekannte Orgelkonzert in B-Dur, Op. 4./Nr. 6 von G. F. Händel. Karl Hard­egger, mit der Leitung des Ensembles betraut, wirkte als Solist an der Orgel.

Von feinen Streicherklängen zart umwoben tanzten die schillernden, geschwind fliessenden Orgelklangketten durch den Kirchenraum. Karl Hardegger verstand es, seinen virtuos gemeisterten Solopart leichtfüssig und ohne zu dominieren in den ausgewogenen Gesamtklang einzubinden. Ein Genuss für die Zuhörenden.

Barocker Glanz in seiner vollen Pracht

Es folgten zwei imponierende Werke von Antonio Vivaldi und William Boyce. Barocker Glanz in seiner vollen Pracht! Einmal mit italienischer Verspieltheit und südländischem Charme, dann mit britischer Erhabenheit und vornehmem Pomp. «La Partita» mit ihrer erfahrenen Konzertmeisterin Raikan Eisenhut lebte sich überzeugend in die jeweilige Dialektik ein.

Mal südländischer Charme, mal britische Erhabenheit: Das Neujahrskonzert bot viel musikalische Abwechslung.
Mal südländischer Charme, mal britische Erhabenheit: Das Neujahrskonzert bot viel musikalische Abwechslung.
PD

Mit Vivaldis «Winter» aus den «Vier Jahreszeiten» zeigte nun Raikan Eisenhut auch ihr Können an der Violine. Die klirrende Kälte, der schmerzhaft beissende Wind und das Kreischen des Eises liessen das ­faszinierte Publikum, trotz angenehm geheizter Kirche, bis auf die Knochen erstarren. Ein herzlicher Applaus brachte schliesslich die wärmende Erlösung.

Zum letzten Programmteil setzte sich Markus Nauer zum Ensemble. Im «Osteregg Zäuerli» vereinigten sich Handorgel und Streicher zu einem geheimnisvoll schillernden Klanggebilde mit geradezu mystischer Wirkung. Beim genauen Hinhören waren gar ausgelassene Jauchzer der sonst so artigen Violine zu vernehmen.

Zwei beschwingt-fröhliche Stücke, «I de Leematt» und «Ein Abend im Sonnenhügel», von Markus Nauer meisterhaft für diese Besetzung arrangiert, begeisterten die Zuhörer vollends. Ostschweizer Volksmusik und barocke Meisterwerke überzeugen dank ihrer gehaltvollen Frohnatur gleichermassen und ergänzen sich aufs Beste.

Selbst das klassischerweise mit dem Generalbass betraute Cembalo übernahm hier freudig und stilsicher den obligaten Hackbrettpart. Das sympathische Publikum bedankte sich mit starkem Applaus bei den Musikerinnen und kam nach stehenden Ovationen in den Genuss zweier Zugaben.