Beat Breu steigt wieder ins Zirkusgeschäft ein: Mit alten Wagen des Circus Royal und einer Eselshow | W&O

18.10.2021

Beat Breu steigt wieder ins Zirkusgeschäft ein: Mit alten Wagen des Circus Royal und einer Eselshow

Der Ex-Radprofi Beat Breu macht seinen Traum vom eigenen Zirkus wahr und gastiert vom 15. November bis zum 2. Januar mit seinem Toggenburger Weihnachtszirkus in Ebnat-Kappel.

Von Rita Bolt
aktualisiert am 28.02.2023
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Beat Breu hat den Traum von einem eigenen Zirkus nicht aufgegeben. «Ich war schon als Bub lieber bei den Zirkusleuten als in der Schule», sagt er im Bistrowagen seines neuen Zirkus, der im Moment noch in Arnegg steht. Nach einem 21-monatigen Unterbruch kehrt Beat Breu in die Manege zurück und verwirklicht mit dem Toggenburger Weihnachtszirkus seinen Traum. «Bisher war es eher ein Albtraum», sagt der gebürtige St.Galler mit einer Prise Galgenhumor und spricht das Aus seines Zirkus im August 2019 an.

Schon damals hat er angekündigt, dass er zurückkommen wird. Dank privater Unterstützung kann er nun wieder ins Zirkusleben einsteigen. Die Zirkuswagen stammen vom in Konkurs gegangenen Circus Royal und wurden Anfang Jahr in Gossau versteigert. «Wir sind jetzt anders aufgestellt als noch vor zwei Jahren», sagt Breu. Das eigene Zelt biete nicht mehr 1000 Zuschauern, sondern 200 Personen Platz.

Lieber 100 Leute in einem kleinen als zu grossen Zelt. Und vor allem sind wir nun eigenständig.

Er wird selber in der Manege stehen und eine Eselvorführung präsentieren. Die beiden Esel heissen Don Camillo und Peppone. Das Training verlaufe vielversprechend. «Manchmal ist allerdings nicht klar, wer der Esel ist. Doch wir sind bereit», sagt Breu lachend. Der ehemalige Radrennfahrer sagt, dass er sozusagen vom Drahtesel auf richtige Esel umgestiegen sei.

Zirkusdirektor mit der Eselnummer

Das Programm wird aus 14 Nummern bestehen und rund zwei Stunden dauern.

Wir sind wie alle anderen Schweizer Zirkusunternehmen nicht der Circus Knie. Der spielt in einer anderen Liga.

Engagiert wurden Künstler aus sechs Nationen. Alle Artisten seien noch nie in der Schweiz aufgetreten. Breu betont, dass der Weihnachtszirkus ein traditioneller Zirkus sein werde: mit Tieren, Akrobaten, Artisten und Clowns. «Und wir haben eine Sägemehl-Manege. Das Sägemehl muss man riechen», sagt der Zirkusdirektor. Stolz sei er auch, dass es im Zelt Stühle mit Lehnen gebe und die Besucher nicht auf Bänken sitzen müssten.

Während der Gastspielzeit werden Beat und Heidi Breu wie die Artistengruppe und das Helferteam in einem Wohnwagen auf dem Areal beim Bahnhof Ebnat-Kappel wohnen. Wichtig ist ihm der Bistrowagen, der täglich geöffnet ist und zum Treffpunkt werden soll. Er ist mit vielen Clownbildern und -figürchen, kitschigen Lämpchen und Zirkus-Schnickschnack dekoriert.

Breus leben in Krummenau

Beat Breu steigt zuversichtlich in sein zweites Zirkusabenteuer. Auch wegen des Standorts. «Das Areal liegt direkt beim Bahnhof und es sind genügend Parkplätze vorhanden», betont die Radsportlegende.

Weil der «Bergfloh» von einst jetzt mit seiner Frau Heidi in Krummenau im Toggenburg lebt, ist er ein Einheimischer. «Das hat bei der Wahl des Standorts eine Rolle gespielt. Uns gefällt es hier, wir sind auch von der Gemeinde Ebnat-Kappel freundlich aufgenommen worden.» Breu erwähnt, dass er das Zirkusabenteuer eigentlich in Bütschwil geplant habe. «Die Gemeinde wollte aber keinen Zirkus.»

Premiere ist am 15. November, der Weihnachtszirkus dauert bis 2. Januar. Mittwoch, Samstag und Sonntag werden ab dem 17. November mit täglich zwei Vorstellungen (15.00 / 19.30 Uhr) die klassischen Zirkustage sein. Am Donnerstag und Freitag beginnen um 18.00 Uhr die Galavorstellungen mit einem 3-Gänge-Menu.