Forschung zu betreiben und damit die Innovationskraft der Industrie im Rheintal zu stärken – Mit diesem Ziel ist das Forschungs- und Innovationszentrum «RhySearch» vor zehn Jahren gestartet. Mittlerweile hat es für die Schwerpunkte Optische Beschichtung und Präzisionsfertigung eine einzigartige technische Infrastruktur und personelle Kompetenz aufgebaut.
Wie das Institut schreibt, bewegten sich dessen Industriepartner entlang der gesamten Prozessketten unterschiedlichster Verfahren wie Optik, Sensorik, Fertigungstechnik, Hochvakuumtechnik, Photonik oder Halbleiterindustrie-Bereiche, die eine Relevanz für Zukunftstechnologien wie Chip- und Sensorfertigung oder Künstliche Intelligenz haben. Viele dieser Industrien sind im Rheintal angesiedelt.
«‹RhySearch› ist ein eindrückliches Beispiel der engen und erfolgreichen grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zwischen der Schweiz und Liechtenstein», sagte Liechtensteins Regierungschef-Stellvertreterin Sabine Monauni in ihrem Grusswort:
Wenn wir auf das bisher Erreichte blicken, dann bin ich zuversichtlich, dass ‹RhySearch› auch in den kommenden Jahren eine bedeutende Rolle in der Forschung und Entwicklung für die Region und darüber hinaus einnehmen wird.
Regierungsrat Beat Tinner, Vorsteher des Volkswirtschaftsdepartementes des Kanton St. Gallen, ergänzte in seinem Grusswort: «‹RhySearch› ist ein bedeutender Forschungspartner für unsere Unternehmen. Das Institut hilft, die Ostschweiz als innovativen, der Zukunft verpflichteten Standort, zu positionieren».
«RhySearch» hat sich folgendes Ziel gesetzt: Neuerungen sollen nicht nur theoretisch erforscht, sondern auch praktisch im Markt umgesetzt werden, um nachhaltigen Mehrwert für die Unternehmenspartner zu schaffen. Dieses Engagement wird auch in Zukunft im Vordergrund aller Aktivitäten stehen.
26 Mitarbeitende und 70 Projekte
Bis heute wächst Forschungsinstitut. Wurde mit einer Person gestartet, sind es heute mittlerweile 26 Menschen. Dabei wurde bis heute in 70 Projekten mitgearbeitet.
«RhySearch» strebe die Anerkennung als Technologiekompetenzzentrum von nationaler Bedeutung durch die Schweiz ab dem Jahr 2025 an.
Dies würde den Ruf und Attraktivität von «RhySearch» und des regionalen Innovations- und Forschungsökosystems weiter steigern und die Konkurrenzfähigkeit der gesamten Region im Wettbewerb um innovative Unternehmen und qualifizierte Fachkräfte verbessern.
Auch die Ausbildung qualifizierter Fachkräfte liege im Fokus des Instituts – im Jahr 2022 konnten die ersten Doktoranden von «RhySearch» erfolgreich abschliessen.
Eine Beschichtung fliegt zum Jupiter
Nach der Gründung im Jahr 2013 konnten mit der Spezialisierung zur optischen Industrie und Präzisionsfertigung neue Schwerpunkte festgelegt werden.
Im Jahr 2015 wurde mit dem schweizweit einzigartigen LIDT-Messplatz ein Meilenstein für die optische Beschichtung gesetzt, 2017 gefolgt vom Aufbau der ersten Beschichtungsanlage im Reinraum.
Für ein Projekt der Universität Bern konnte «RhySearch» zudem Substrate beschichten, die als Teil eines Messinstruments auf dem Weg zum Jupiter sind.
2017 erfolgte auch die Förderberechtigung durch die heutige Innosuisse und damit die Möglichkeit, Projekte als Hauptforschungspartner zu leiten. Für den Bereich Präzisionsfertigung hat das Institut mit der Eröffnung des temperaturkontrollierten und erschütterungsgedämpften Labors einen Meilenstein erreichen. Richard Quaderer, Geschäftsführer «RhySearch» hält fest:
Durch unser Engagement für Forschung und Innovation haben wir nicht nur den Fortschritt in unserer Branche vorangetrieben, sondern auch Partnerschaften geschmiedet, die auf Vertrauen und gemeinsamen Zielen beruhen.
Die Gäste der Jubiläumsfeier erhielten einen Einblick in die Leistung des Forschungsinstituts. Besonders habe das Ultra-Precision Manufacturing Lab beeindruckt, das Bauteile mit Toleranzen im Sub-Mikrometerbereich herstellt, zum Beispiel für miniaturisierte Kameras und LIDAR-Sensoren im autonomen Fahren.
Im Optical Coating and Characterization Lab werden optische Beschichtungen entwickelt, zum Beispiel auf der Forschungsanlage ForzA. Diese seien unter anderem für Photonik-Anwendungen in verschiedenen Märkten wie Umweltüberwachung, Gesundheitswesen und Digitalisierung wichtig.
Das Digital Innovation Lab ermöglichte virtuelle Einblicke, einschliesslich des Virtual Reality Trainings für Werkzeugmaschinen.