Der Gemeinderat Grabs lässt die Bürgerschaft über einen Kredit von knapp 6 Millionen Franken für die Sanierung des Schwimmbads Lukashaus abstimmen. Die Vorlage wurde an der Behördeninformation nach üblichem Muster kurzfristig präsentiert. Der Schulpräsident erwähnte wie immer den dringenden Bedarf und wie vorausschauend und kostenbewusst man agiere, ein möglichst weit hergeholter Planer durfte das Projekt kurz vorstellen und der Gemeindepräsident rühmte wiederholt die vorbildliche Transparenz und Information der Behörden.
In der anschliessenden Fragerunde wurde vom Planer und dem Gemeindepräsidenten bestätigt, es seien keine weiteren Varianten geprüft worden. Der Planer bemerkte lapidar, Bäder saniere man heute so und das koste halt etwas. Aus den ausweichenden Antworten auf weitere Fragen konnte abgeleitet werden, dass das Schwimmbecken im Lukashaus durchaus noch intakt wäre. Eine Wiederinbetriebnahme wäre also ganz klar auch massiv günstiger möglich. Mit Ersatz der Technik und moderaten Sanierungsmassnahmen lägen die Kosten wohl bei ca. 2 Mio. Franken, und das Schwimmbad wäre bereit für eine Nutzung von 10 Jahren oder eventuell sogar etwas mehr, aber halt ohne den anscheinend optimalen Hubboden.
Ich hätte eine kostengünstige und schnelle Wiederinbetriebnahme vom Schwimmbad Lukashaus stark befürwortet! Das wäre aber eine Vorlage von zwei bis drei Jahren zu einem Drittel der Kosten gewesen. Widerwillig stimme ich der aktuellen Vorlage trotzdem zu. Dies vor allem deshalb, weil der aktuelle Schwimmunterricht in Buchs und Eschen schlicht unzumutbar ist. Zudem müsste nach der vorgesehenen Sanierung eine Nutzungsdauer von 20 Jahren oder mehr möglich sein, was die Investition von 6 Mio. Franken relativiert.
Ein neues, regionales Schwimmbad scheint offenbar mangels Bedarfs von Buchs und fehlendem Interesse der anderen, umliegenden Gemeinden in absehbarer Zeit nicht realisierbar. Die Aussage des Schulpräsidenten, Grabs mache bei einem regionalen Schwimmbad sowieso nicht mehr mit, wenn das Lukashaus planmässig saniert und in Betrieb sei, darf man hoffentlich nicht ernst nehmen.
Ich erwarte vom Gemeinderat generell eine ganzheitliche, vorausschauende Planung, mit Prüfung verschiedener Varianten und nachvollziehbaren Entscheiden sowie eine laufende und umfassende Information der Bevölkerung. Bevor ich zum Beispiel einem Kredit für eine Turnhalle Feld zustimmen werde, will ich Informationen zur gesamten Schulraumplanung für die nächsten 15 bis 20 Jahre, inklusive Kostenvergleich zwischen zentraler Schulraumerweiterung im Unterdorf mit Sportanlagen Mühlbach und einer dezentralen Lösung sowie nachvollziehbare Gründe für die getroffene Wahl. Ausserdem möchte ich wissen, was mit der Tennishalle bzw. den «Sportanlagen» Mühlbach geplant ist. Wenn der Gemeinderat ganzheitlich, vorausschauend und kostenbewusst plant und transparent informiert, wird entsprechendes Eigenlob überflüssig.
Die interessierten Grabserinnen und Grabser werden es wahrnehmen und anerkennen!
Heini Gantenbein, Risi 2261, 9472 Grabserberg