Seit vielen Jahren gibt es am Berufs- und Weiterbildungszentrum Buchs Sargans BZBS im Bereich Grundbildung Feierabendveranstaltungen zu unterschiedlichen Themen. Neu führt auch die Abteilung Weiterbildung unter dem Label «Update» ein solches Format. BZBS-Rektor Daniel Miescher begrüsste zum ersten Anlass zahlreiche Besucherinnen und Besucher aus dem Personalbereich. Das BZBS als Institution, welche Arbeitskräfte ausbilde, sei eine lehrende und lernende Organisation, so Miescher. Durch den Abend führte Daniela Ospelt, Lehrgangsleiterin am BZBS.
«Neue Wege in der Rekrutierung bei akutem Fachkräftemangel», unter diesem Titel hielt Verdi Ramani, Leiter Finanzen und Personal bei der Kyberna AG, Vaduz, sein Referat. Als IT-Firma sei die Kyberna AG vom Fachkräftemangel direkt betroffen, erklärte der Referent. Es gelte neue Wege zu bestreiten. Eine Stellenbesetzung könne bis zu einem Jahr gehen. Die Kyberna AG arbeite auch mit Personalvermittlern zusammen, so Verdi Ramani. Wichtig sei es, selber Lernende auszubilden. Weiter bestehen Kooperationen mit Bildungsinstitutionen.
Neues wagen und nicht zu schnell aufgeben
Verdi Ramani erläuterte dem Publikum einen neuen Weg, welchen das Unternehmen seit einiger Zeit geht. Rekrutiert wird nämlich im Ausland, genauer in den Balkanstaaten. «Hier gibt es grosses Potenzial im IT-Bereich», so der Referent.
Die Kyberna AG beschäftigt seit einiger Zeit externe Mitarbeitende. Dies bringe auch Herausforderungen, etwa die Integration ins Team, es brauche klare Aufgabenteilung und Regeln. Beim Rekrutierungsprozess finde das letzte Gespräch vor Ort statt, erklärte Ramani. Die Erfahrungen seien, nach einigen Herausforderungen zu Beginn, positiv.
Wir sind sehr zufrieden und konnten so einen akuten Personalmangel lösen.
Gepflegt werden müssten auch die Mitarbeitenden nach der Einstellung, erklärte Ramani. Die Kyberna AG biete verschiedene Arbeitsmodelle, Homeoffice, Gesundheitsprogramme oder eine Erfolgsbeteiligung. Fazit des Referats des Personalfachmanns: Es braucht Mut, etwas Neues auszuprobieren und wenn es zu Beginn nicht optimal laufe, dürfe nicht einfach aufgegeben werden.
Podium mit drei Fachleuten
Im anschliessenden Podiumsgespräch unter der Leitung von Daniela Ospelt kamen zu Verdi Ramani zwei Fachpersonen dazu. Von der Griston Holding Jasmin Kohler, von der IMT Buchs Dominique Ripoll. Bei der Griston Holding gebe es im Bereich Sand, Kies, Beton kaum Schwierigkeiten, Personal zu rekrutieren, erklärte Jasmin Kohler. Im Geschäftsfeld Anlagenbau, Engineering sei es schwierig, gute Mitarbeitende zu finden.
Auch Dominique Ripoll sprach davon, dass der Fachkräftemangel in der Entwicklung und im Engineering gross sei. Die IMT arbeite deshalb mit Fachhochschulen zusammen und biete etwa Praktika an. Auch gebe es Prämien für Mitarbeitende, wenn sie neue Fachkräfte vermitteln. Klassisch sei auch die Zusammenarbeit mit Personalvermittlern, so Ripoll. Auf das Thema Abwerben angesprochen, hielten er und auch Verdi Ramani klar fest, dass sich dies nicht lohne und gefährlich sei.
Rekrutierungsgespräche nicht KI überlassen
Daniela Ospelt sprach das Thema Künstliche Intelligenz KI an. Für Jasmin Kohler kommt diese nur als administrative Entlastung infrage. Rekrutierungsgespräche wird sie auch in Zukunft selbst führen. Alle drei Personalfachpersonen befassen sich mit den Ansprüchen der neuen Generation. Dabei müssen die Arbeitgebenden heute viel mehr machen als früher, um als Firma attraktiv für die potenziellen Mitarbeitenden zu sein.