Beim ehemaligen Altersheim Gärbi: Erschwinglichen Wohnraum im Zentrum schaffen | W&O

Sevelen 25.01.2024

Beim ehemaligen Altersheim Gärbi: Erschwinglichen Wohnraum im Zentrum schaffen

Die Gemeinde ermöglicht auf der Parzelle des ehemaligen Altersheims Gärbi erschwinglichen Wohnraum an bester Lage. Ende Jahr kann die Seveler Bevölkerung an der Urne über den Vorschlag befinden.

Von PD
aktualisiert am 26.01.2024
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70 Jahre lang stand das «Gärbi» als Armenhaus, Waisenhaus, Bürgerheim und Altersheim im Dienst der öffentlichen Hand. Nach dem Bezug des neuen Pflege- und Betreuungszentrums Büelriet wurde das bisherige Heim letzten Herbst rückgebaut. Zukünftig soll die Parzelle bezahlbaren Wohnraum mitten in Sevelen bieten.
Mit Blick auf die Immobilien- und Finanzentwicklung der Gemeinde Sevelen gab der Gemeinderat eine Nutzungsanalyse und eine Grobkostenschätzung samt Ertragsberechnung für die nicht mehr benötigte Liegenschaft in Auftrag.

Die Machbarkeitsstudie ging davon aus, dass auf dem Areal Gärbi seitens politischer Gemeinde zwischen 18 und 22 Wohnungen realisierbar sind. Bezahlbares Generationenwohnen soll im Vordergrund stehen – ein zeitgemässer Wohnungsmix für Kleinfamilien, Single- und kleine Haushalte. Mit dem Budget 2023 genehmigte die Bürgerschaft die Kosten für den Abbruch des alten Gebäudes sowie den im Berichtsjahr nötigen Projektierungskredit. Der Rückbau konnte im Spätherbst 2023 abgeschlossen werden.

Mehrstufiges Planerwahlverfahren

Die Gemeinde lud im Rahmen eines selektiven Planerwahlverfahrens Architekturbüros ein, eine Bewerbung für das Vorhaben «Überbauung Gärbistrasse» einzureichen. Die Interessenten mussten in der Lage sein, das beschriebene Bauvorhaben mit hoher architektonischer, bautechnischer und organisatorischer Kompetenz unter Einhaltung der Kosten- und Terminvorgaben durchzuführen. Schliesslich beurteilte das Gremium sieben qualitativ hochstehende Eingaben.

Die Auswahl des mit der Arealplanung beauftragten Architekturbüros durch das Preisgericht mit Empfehlung an den Gemeinderat fand Ende November statt. Der Entscheid des Gemeinderates unterlag einer Rekursfrist.

Nach Ablauf dieser Frist kann das Siegerprojekt veröffentlicht werden. Das favorisierte Projekt stammt von der Arge Itten + Brechbühl AG / Baukla Generalunternehmung AG aus St. Gallen. Vorgeschlagen werden zwei dreigeschossige Gebäude mit einer gemeinsamen Tiefgarage, die insgesamt 23 Wohnungen umfassen – hiervon zehn 2.5-Zimmer-Wohnungen, zehn 3.5-Zimmer-Wohnungen sowie drei 4.5-Zimmer-Wohnungen. Der Fokus liegt auf einer freien Anordnung der beiden Gebäude auf der unregelmässig geschnittenen Parzelle.

Auf der gesamten Dachfläche soll Photovoltaik vorgesehen werden. Die Wärmeerzeugung für Warmwasser und Heizung erfolgt mittels Anschlusses an das Fernwärmenetz der Ortsgemeinde Sevelen. Bei der Umgebung wird Wert auf eine langlebige, biodiverse und ansprechende Gestaltung mit hohem Aufenthaltskomfort gelegt.

Dem Konzept eines klimaangepassten Wassermanagements – Entgegenwirken übermässiger Bodenversiegelung – wird Rechnung getragen. Weiter sind die Vorgaben gemäss neuem Baureglement bezüglich der Umgebungsgestaltung zu befolgen. Auch sollen gemäss Ausschreibung gewisse Aussenbereiche der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden. Gemeindepräsident Eduard Neuhaus freut sich über die Fortschritte beim Gärbi-Areal: «Mit dem Projekt sichert die Gemeinde Sevelen die Liegenschaft langfristig und schafft erschwinglichen Wohnraum in einem vernünftigen Renditeobjekt.»

Der Start zum Vor- und Bauprojekt ist im Frühjahr vorgesehen. Über den Realisierungskredit stimmt die Bevölkerung voraussichtlich im Dezember 2024 an der Urne ab. Vorab lädt die Gemeinde zu einer Informationsveranstaltung ein. Das Objekt fliesst in das Finanzvermögen der Gemeinde ein.