Bergbahnen Wildhaus: VR-Präsident Rhyner verabschiedet sich mit Glanzresultat | W&O

04.08.2022

Bergbahnen Wildhaus: VR-Präsident Rhyner verabschiedet sich mit Glanzresultat

Nach dreissig Jahren im Amt tritt Jakob Rhyner als Verwaltungsratspräsident der Bergbahnen Wildhaus AG zurück. Dies schreibt das Unternehmen in einer Mitteilung. An der Generalversammlung vom 10. September wird der bisherige Verwaltungsrat Armin Rohner aus Altstätten zur Wahl vorgeschlagen.

Von PD/WO
aktualisiert am 28.02.2023
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Die Bergbahnen Wildhaus AG präsentiert seinen über 2500 Aktionärinnen und Aktionären ein sehr erfreuliches Geschäftsergebnis, heisst es in einer Medienmitteilung. Nach zwei herausfordernden Jahren drehten sämtliche Parameter ins Plus.

Gewinn von fast einer halben Million Franken

Die Grundlage des Erfolgs bilden 218'000 Gäste‐Ersteintritte. Diese markieren eine neue Bestmarke in der Geschichte des Unternehmens. Dabei erzielte das Toggenburger Bergbahnunternehmen im Ende Mai abgelaufenen Geschäftsjahr einen Betriebsertrag von 8,3 Mio. Franken und weist ein positives Betriebsergebnis (EBITDA) von 2,1 Mio. Franken aus. Nach Finanzaufwand, Steuern und Abschreibungen verbleibt ein Gewinn von rund 436'000.00 Franken.

Armin Rohrer soll Jack Rhyner ablösen

Nach dreissig Amtsjahren tritt Verwaltungsratspräsident Dr. Jakob Rhyner aus Buchs auf die kommende Generalversammlung vom 10. September 2022 zurück. Als sein Nachfolger wird der bisherige Verwaltungsrat Armin Rohner aus Altstätten zur Wahl vorgeschlagen. Zur Neuwahl stellt sich die Rechtsanwältin Karin Bürki Sonderegger.

Ein Winter nach Mass und ein gefragter Bergsommer

In ihrer Mitteilung schreibt die Bergbahnen Wildhaus AG:
Man kann es drehen und wenden, wie man will: Schlussendlich sind es die guten Wetter‐ und Schneeverhältnisse, die zu grossen Teilen die Basis für ein gutes Saisonergebnis liefern.
Dazu habe im letzten Winter vieles zusammen gepasst: Dank frühen Schneefällen und kalten Temperaturen für die technische Beschneiung erfolgte der Saisonstart bei optimalen Verhältnissen bereits am 11. Dezember 2021. Abgesehen von einer milden Westwindlage über den Jahreswechsel und einigen Sturmtagen im Februar, präsentierte sich der vergangene Winter mit vielen stabilen Schönwetterphasen. Insbesondere an den Wochenenden herrschte mehrheitlich ideales Wintersportwetter.
 Auf die kommende Saison werden die Preise erhöht.
Auf die kommende Saison werden die Preise erhöht.
Bild: PD
Mit den coronabedingten Unsicherheiten beim Saisonstart entschieden sich nochmals viele Schweizerinnen und Schweizer für Winterferien im eigenen Land oder verbrachten ihren Schneesporttag in heimischen Gefilden. Erfreulich entwickelte sich ebenfalls das Sommergeschäft, das einen deutlichen Zuwachs verzeichnete. Dazu beigetragen hat auch der neu eröffnete Foxtrail, der in Zusammenarbeit mit Toggenburg Tourismus realisiert wurde.

Angebotsoffensive im Markt angekommen

Bereits im zweiten Jahr nach der Realisierung von Wildhaus 2.0 sind die neuen Angebote bei den Gästen angekommen und werden rege genutzt, schreibt das Unternehmen weiter. Dreh‐ und Angelpunkt bildet dabei die neue Familienbahn, die das attraktive Schneesportgelände zwischen dem Oberdorf und der Freienalp erschliesst. Kurz vor Saisonschluss konnte bereits die millionste Fahrt auf der Freienalpbahn gefeiert werden. Viel Zuspruch fand die neue «Klangslope», die das Destinationsthema Klang den jüngsten Gästen in actionreicher Form näherbringt. https://vimeo.com/666844695 Auch neben der Piste wurden weitere Angebote geschaffen. Der neu präparierte Winterwanderweg zu den Schwendiseen steht für aktive Erholung in einer majestätischen Naturkulisse und die Schlittelpiste vom Oberdorf nach Wildhaus schliesst eine wichtige Angebotslücke für Schulen und Nichtskifahrende.

Funpark wird neu konzipiert

Bereits auf den nächsten Winter sind weitere Investitionen geplant: Im Oberdorf wird der lange ersehnte «Zauberteppich» das Anfänger‐ und Übungsgelände aufwerten und der Funpark Snowland.ch wird neu konzipiert. Positiv stimmen die erfreulichen Gästereaktionen: «Wildhaus» wird als preiswürdig, erlebnisreich und sympathisch wahrgenommen. Das ist der Verdienst der Mitarbeitenden, die in allen Abteilungen und auf allen Stufen mit ihrem unermüdlichen Einsatz und der gelebten Flexibilität Grossartiges leisten.

Gastronomie profitierte von Lockerungen

Einen wahren Umsatzsprung erzielte die Sparte Gastronomie, welche im Vorwinter noch unter strengen Einschränkungen litt. Zwar galt zum Saisonbeginn noch die Zertifikatspflicht in Innenräumen, aber die Terrassen durften wieder uneingeschränkt genutzt werden. Auch bei den Übernachtungen zeigte die Tendenz nach oben. Mussten im Januar noch zahlreiche Stornierungen entgegengenommen werden, normalisierte sich die Auslastung in der Folge. Im Februar und März waren die Betten der Berggasthäuser beinahe ausgebucht. Zum sehr erfreulichen Gesamtumsatz von über 3 Mio. Franken trug das neu eingeführte Abendangebot im Säntis Stübli des Berggasthauses Oberdorf bei. Mit einer feinen Küche im stilvollen Ambiente konnten Einheimische, Feriengäste und Zweiwohnungsbesitzer begeistert werden. Dieses gastronomische Zusatzangebot wird im Sommer 2022 weitergeführt.

Eines der erfolgreichsten Jahre

Das Geschäftsjahr 2021/22 wird als eines der erfolgreichsten Jahre in die Geschichte der 85‐jährigen Bergbahnen Wildhaus AG eingehen, heisst es in der Mitteilung. Man müsse bis in die Jahre 2008 und 2009 zurückblicken, bis vergleichbare Resultate vorzufinden sind. Der Gesamtumsatz des Unternehmens liegt bei CHF 8,31 Mio., wobei die Gastronomie hierzu einen Beitrag von 39 % leistet. In der schneefreien Zeit kehren sich die Vorzeichen jeweils um. Im Sommer und Herbst werden rund zwei Drittel des Umsatzes in der Gastronomie erarbeitet. Aufwandseitig erwähnenswert sind die hohen Aufwendungen für die technische Beschneiung. Die Warmwetterphase Ende 2021 machte im Januar 2022 eine nochmalige Beschneiung notwendig.

Ein getrübter Ausblick: Preiserhöhungen sind unumgänglich

Die spürbar wahrgenommene Entspannung scheint nur von kurzer Dauer zu sein. Sorgen bereiten die zum Teil massiv gestiegenen Preise in allen Bereichen des Einkaufs. Ganz besonders die für den Unternehmenserfolg mitentscheidenden Energiekosten explodieren regelrecht. Allein für Strom, Diesel und Heizöl müssen aktuell Mehrkosten von einigen hunderttausend Franken einkalkuliert werden. Es wird nicht möglich sein, diesen Mehraufwand betrieblich aufzufangen. Preiserhöhungen sind deshalb auf die kommende Wintersaison 2022/23 unumgänglich.

30 Jahre sind genug – Verwaltungsratspräsident Jack Rhyner tritt zurück

«Mission erfüllt» ‐ so lässt sich das Wirken von Dr. Jakob Rhyner als langjähriger Verwaltungsratspräsident kurz und prägnant zusammenfassen. Der Buchser Rechtsanwalt lotste das BBW‐Schiff umsichtig, führungsstark und mit sehr viel persönlichem Engagement durch die Untiefen der Branche und Region. Er umschiffte in den vergangen dreissig Jahren manch gefährliche Klippe, verzagen oder gar aufgeben kam für ihn nie in Frage. Beharrlich und standhaft vertrat er die Interessen der Aktionärinnen und Aktionäre, die in seiner Ära regelrecht zu einer BBW‐Familie zusammenwuchsen. Die Bergbahnen Wildhaus AG entwickelte sich unter Rhyners Führung kontinuierlich zu einem modernen und gesunden Bergbahnunternehmen. Investitionen im Umfang von über 45 Millionen Franken in den letzten dreissig Jahren bilden die Grundlage für das integrierte Toggenburger Tourismusunternehmen in der heutigen Ausprägung.