Es war kein einfaches Jahr für die Bergbahnen Wildhaus. Zuerst waren da die im Herbst stark ansteigenden Strom- und Energiekosten, gefolgt von einem langen, schneearmen Winter mit gar viel Regen und zu wenig Schnee.
Wie manch anderes Skigebiet in mittlerer Höhenlage litten auch die Bergbahnen Wildhaus. Mit Ach und Krach konnte der Betrieb über die Festtage aufrecht gehalten werden. Die Konsequenz: Im Geschäftsjahr 2022/23 resultierte trotz eines guten Sommers 2022 ein Verlust von fast 330'000 Franken.
Verluste sind geringer als gedacht
«Im Vergleich zum Vorjahr, welches hervorragend ausgefallen war, ist dieser Verlust natürlich ein Gegensatz», sagt Urs Gantenbein, Geschäftsführer der Bergbahnen Wildhaus AG. Jedoch habe man mit einem noch deutlicheren Minus gerechnet. Gantenbein sagt:
Insbesondere das Betriebsergebnis von einer Million Franken hat uns positiv überrascht.
Schon im April hatten die Bergbahnen Wildhaus vermeldet, es sei eine mässige Saison mit dem Februar als Höhepunkt gewesen. Der Herbst sei nasskalt gewesen und nicht so erfolgreich wie gewünscht. Auch die Monate Dezember, Januar und März mussten als enttäuschend verbucht werden. Der sonnige Februar hingegen habe aufgezeigt, was bei guten Schnee- und Wetterbedingungen möglich gewesen wäre.
Es fehlten 20’000 Eintritte
Für eine erfolgreiche Saison seien rund 150’000 Gäste-Eintritte budgetiert gewesen. Es wurden denn schliesslich 130’000 Eintritte registriert. Dieser Wert liegt 10 Prozent unter dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre und rund 25 Prozent hinter dem Spitzenwert des Winters 2021/2022. Damals seien 175'000 Ersteintritte gezählt worden.
Der Grund für den Verlust nach Abschreibungen sei grösstenteils im schneearmen, überdurchschnittlich grünen Winter zu suchen. Gantenbein:
Dank eines bestehenden Vertrages hatten wir in der vergangenen Saison erst einen Teil der massiv gestiegenen Energiekosten zu tragen.
Wie sich die Energiekosten in Zukunft auf das Unternehmen auswirkt, werde sich erst später im Jahr zeigen.
Trotz des Verlusts werde sich im Skigebiet nichts ändern. Es seien im vergangenen Jahr trotz schwieriger Rahmenbedingungen diverse Investitionen getätigt und Projekte realisiert worden. Dabei handelt es sich um Dinge wie der Relaunch der Homepage der Bergbahnen, die Teilerneuerung des Pistenleit- und des Zutrittssystems oder die Anschaffung eines Occasionspistenfahrzeug und drei neue Schneekanonen. «Da wir all diese Investitionen vergangenes Jahr tätigen konnten, steht der kommenden Wintersaison technisch nichts mehr im Weg», sagt Gantenbein.
Der Traum von viel Schnee
Und wie verläuft die diesjährige Sommersaison? Obwohl das Wetter im Juli unbeständig und feucht war, sei der erste Teil des Sommers laut Gantenbein «relativ gut» ausgefallen. Jedoch könne man zu diesem Zeitpunkt noch keine genaue Bilanz ziehen. «Wir sind positiv gestimmt und freuen uns auf die kommende Wintersaison», sagt Gantenbein. Vor allem hoffe man auf gutes Wetter und viel Schnee. Endlich mal wieder.