Bessere Mobilität und Hitzemanagement: Mitwirkung für Agglomerationsprogramm startet | W&O

Werdenberg | Liechtenstein 20.09.2024

Bessere Mobilität und Hitzemanagement: Mitwirkung für Agglomerationsprogramm startet

Das in den letzten Jahren erarbeitete Agglomerationsprogramm der fünften Generation der länderverbindenden Agglomeration Werdenberg-Liechtenstein wird der Bevölkerung ab sofort bis Ende Oktober zur Mitwirkung unterbreitet.

Von PD
aktualisiert am 20.09.2024
Abo Aktion schliessen
News aus der Region?

Alle Geschichten, alle Bilder

... für nur 9 Franken im Monat oder 96 Franken im Jahr.

Seit November 2009 formieren sich die Liechtensteiner und Werdenberger Gemeinden sowie Sargans zusammen mit dem Kanton St. Gallen und dem Land Liechtenstein als Verein Agglomeration Werdenberg-Liechtenstein. Der funktionale Raum entlang des Rheins ist geprägt von einer traditionell engen, fruchtbaren sowie verbindenden Zusammenarbeit von Wirtschaft, Kultur und Politik.

Eine Besonderheit der Agglomeration Werdenberg-Liechtenstein ist, dass sich die Arbeitsplatz-Schwerpunkte zu einem grossen Teil ausserhalb des Agglomerationszentrums befinden und von vielen Auspendler-Beziehungen bestimmt werden. Die Verkehrsbelastung auf den Rheinübergängen ist somit vor allem auf die grenzüberschreitenden Pendlerströme zurückzuführen.

Agglomerationspolitik

Die Schweizer Agglomerationsprogramme sind ein wichtiger Pfeiler der Agglomerationspolitik des Bundes und der nachhaltigen Raumentwicklung der Schweiz. Die Programme sind Voraussetzung, um beim Bund einen Antrag um Mitfinanzierung der Verkehrsinfrastrukturen zu stellen.

Mit Agglomerationsprogrammen wird eine koordinierte Planung von Verkehr, Siedlung und Landschaft im funktionalen urbanen Raum angestrebt. Sie werden folglich in enger Zusammenarbeit zwischen Kantonen, Städten, Gemeinden und Regionen sowie angrenzenden Ländern erarbeitet und alle vier Jahre angepasst.

Nebst der Programmerstellung unterstützt der Verein Agglomeration Werdenberg-Liechtenstein die Mitgliedsgemeinden dabei, Massnahmen der unterzeichneten zweiten und dritten Programmgenerationen zur Umsetzung zu bringen.

Die Träger der Agglomeration Werdenberg-Liechtenstein entwickelten gemeinsam Eingaben zur zweiten und dritten Programmgeneration. Seit Unterzeichnung der Vereinbarungen mit dem Bund im Jahr 2016 wurden bisher 50 Massnahmen realisiert, wobei mehr als 6,5 Millionen Franken Bundesmittel in die Agglomeration flossen, heisst es in einer Medienmitteilung. Als Leuchtturmprojekte gelten beispielsweise der Bushof  Buchs von 2018 sowie die 2019 eröffnete Brücke für den Fuss- und Veloverkehr zwischen Räfis und Vaduz.

Neues Verkehrskonzept von Feldkirch bis Sargans

Nach der aufgrund übergeordneter Volksentscheide notwendigen Sistierung der vierten Programmgeneration startete Ende 2021 die Erarbeitung der nächsten Eingabe. Hierzu wurde gemeinsam ein neues Gesamtverkehrskonzept zwischen Feldkirch und Sargans entwickelt. Die Erkenntnisse sind in das ­Agglomerationsprogramm der fünften Generation eingeflossen.

Zum Erarbeitungsprozess der aktuellen Programmgeneration gehörte die Weiterentwicklung des Ziel- und Strukturbildes mit Abbildung von Siedlung, Verkehr, Mobilität sowie Natur, Landschaft und Klima. Nebst den Massnahmen «Rheinübergänge für den Fuss- und Radverkehr» sollen Verkehrsdrehscheiben attraktiver gestaltet und das Busangebot verbessert werden, um eine nahtlose Verknüpfung der Verkehrsmittel zu ermöglichen und das Mobilitätsverhalten zugunsten des öffentlichen Verkehrs sowie des Fuss- und Veloverkehrs zu verändern.

Die Optimierung der stark verkehrsbelasteten Rheinübergänge soll kurzfristig und wo möglich durch Verkehrsmana­gementmassnahmen erfolgen. Gleichzeitig wird eine gesamthafte Betrachtung gestartet, um langfristige Verbesserungen anzustossen.

Neu und mit den Gemeinden initiiert wurden Unterla­gen zu Massnahmen bezüglich Klimawandelanpassungen mit Schwerpunkt auf  Hitzemanagement. Hitze-Inseln sollen bewusst verhindert werden durch verstärkten Einsatz von Grünelementen und Wasser in den Ortszentren sowie die Sicherung von Naherholungsgebieten und öffentlichen Freiräumen. Ebenso wird der Umgang mit wachsenden Naturgefahren und die Förderung der Biodiversität behandelt.

Mitwirkung der Bevölkerung

Das 5G-Programm der Agglomeration Werdenberg-Liechtenstein wird bis Ende März 2025 beim Bund eingereicht. Nach dem mehrjährigen, gemeinsamen Erarbeitungsprozess durchliefen die Unterlagen bereits eine Behördenvernehmlassung seitens Vereinsmitglieder. Die Träger laden nun ebenso die Bevölkerung zur Mitwirkung ein.

Die entsprechenden Dokumente sind ab sofort einsehbar bis 31. Oktober unter: www.agglomeration-werdenberg-liechtenstein.ch (der Massnahmenband wird per 1. Oktober 2024 aufgeschaltet). Eingaben können bis Ende Oktober eingereicht werden.