Bildhauerin und Malerin Andrea Maria Bauer kommt am Samstag ins Museümli | W&O

24.06.2022

Bildhauerin und Malerin Andrea Maria Bauer kommt am Samstag ins Museümli

Am Samstag, 25. Juni, stellt die Vorarlberger Bildhauerin und Malerin Andrea Maria Bauer «Guardian of Creation» im Museümli aus.

Von PD
aktualisiert am 28.02.2023
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Schönwetter ist angesagt, und damit der Weg zum ehemaligen Generatorenhaus am Fusse des Buchserbergs. Dort wird der Spaziergang enden. Denn bei Andrea Maria Bauer und ihrem Werk gibt es keine Oberflächen, alles ist wichtig. Fern von jeder Romantik führt sie uns die Fülle von Trauer und Leid vor Augen und Sinne. Es geht um das Wesentliche, um das, was den Menschen und den Dingen der Schöpfung innewohnt.

Gestalten im intensiven Prozess

Am Anfang eines Werks steht die Auseinandersetzung mit einem Thema, «und irgendwann realisiere ich, es wächst und wird universell. Dann kommt es wieder zurück zu mir, und ich setze meine Arbeit fort. Das Material arbeitet mit. Du kannst dein Werk nicht bis ins letzte Detail kontrollieren». Ihre Skulpturen schafft Andrea Maria Bauer aus Tonresten, Asche, Heu, Cellulose oder Beton. Sie arbeitet meist Holz-, Stahl oder Gusseisenelemente ein, die auf Baustellen übrig bleiben. Diese «Abseitlinge» holt sie zurück in den Kreislauf der Dinge und der tabulosen Gedanken und Gefühle. Richtig vollständig werden ihre Skulpturen dann mit der Reaktion der Betrachtenden. «Manche Menschen können nicht hinschauen», meint sie ganz urteilsfrei.
 Von 10 bis 18 Uhr ist die Ausstellung im Museümli geöffnet.
Von 10 bis 18 Uhr ist die Ausstellung im Museümli geöffnet.
Bild: PD
Wer das nachwirken lässt, denkt an die hässlichen Kriege und die Naturzerstörung dieser Welt. Trotz herausfordernder Themen, die im Arbeitsprozess oftmals von einer spürbaren Schwere begleitet werden, bleibt für die Künstlerin immer die Möglichkeit der Veränderung im Fokus.

Die Tiefen der Seele

Nach dem Besuch der Fachschule für angewandte Bildhauerei in Innsbruck und ersten künstlerischen Erfolgen kamen vier Kinder zur Welt. Andrea Maria Bauer absolvierte zehn Jahre Ausbildung in Kunsttherapie, psychosozialer Beratung, Prozessarbeit und Supervision. Heute arbeitet sie als Dozentin sowie in einer Klinik für forensische Psychiatrie. Dort erkundet sie mit psychisch kranken Straftätern die Kraft des Kreativen. Diese Blicke in die intimen und schmerzlichen Tiefen von menschlichen Wesen prägen – auch wer professionell arbeitet, wird ständig gespiegelt. Aus Selbsterkenntnis musste sie vor drei Jahren ihren künstlerischen Weg fortsetzen. Ihre Arbeit fernab von «global happyness» und «fast-art» fand grosse Resonanz. Im Künstlerhaus Bregenz war Anfang 2022 ihre Installation «Im Wandel» zu sehen, weitere Ausstellungen folgten und folgen. 2023 wird sie im Rahmen einer Einzelausstellung auf der Ruine Alt-Ems in Hohenems zu sehen sein. Die Bureauvulkanmaschinenfreunde und -freundinnen laden am 25. Juni ein zum Besuch im Museümli (bei der Mühle Senn). Wie immer von 10 bis 18 Uhr.