Einmal mehr bekämpfen die landwirtschaftlichen Vertreter im National- und Ständerat die dringend notwendige Biodiversitätsinitiative. Im Bericht «Bauern bocken bei der Biodiversität» des W&O in der Ausgabe vom 18. September wird klar aufgezeigt, dass die Umweltkommission (Urek) den Bauern sehr weit entgegenkam. Doch alles hilft nichts: Obwohl ihnen der Nationalrat den roten Teppich auslegt, wollen sie weiter nichts wissen von einem indirekten Gegenvorschlag zur Biodiversitätsinitiative.
Natürlich spielt wie bei allen Geschäften Nationalrat und Präsident des Bauernverbandes Markus Ritter (Die Mitte) geschickt die Befürchtungen der Bauern gegen diejenigen von Pro Natura aus. Der dramatische Rückgang der meisten Arten in der Schweiz ist in erster Linie auf das Handeln des Menschen zurückzuführen, so Pro Natura. Diese stellt klar fest, dass eine intakte Biodiversität von entscheidender Bedeutung für unser Wohlbefinden und unsere Lebensqualität sei. Die Bauern setzen weiterhin auf den Weg des Ständerats, der sowohl die Initiative wie auch den indirekten Gegenvorschlag ablehnt!
Bei den fast täglichen Spaziergängen und Velofahrten durch das Werdenberg stellen wir einen Rückgang der Artenvielfalt in den letzten Jahren fest, dies auch im Zusammenhang mit der Mithilfe beim Schweizer Brutvogelatlas 2013 – 2016. Das Verschwinden vieler Vogelarten steht klar im Zusammenhang mit den fehlenden Insekten. Die Wahlplakate der Gegner der Biodiversität auf den Landwirtschaftsflächen bringen uns nicht weiter. Aber vielfältige Lebensräume bieten einen Rückzugsort nicht nur für die Tier- und Pflanzenwelt, sondern auch für die Menschen. Sie dienen uns als Ort der Erholung und Entspannung.
Ludwig Altenburger, Alt Stadtrat und Alt Präsident der Naturschutzkommission der Stadt Buchs, Sternstrasse 1, 9470 Buchs