Etwa um die Jahrtausendwende hat die Stadt Buchs damit begonnen, in Quartieren, die vor allem aus Wohnbauten bestehen, Tempo-30-Zonen einzuführen. In den Stadtteilen Moos (teilweise), Altendorf, Räfis, Heldau und Hanfland gibt es inzwischen Zonen, die mit höchstens 30 km/h befahren werden dürfen.
Zudem sind der grösste Teil der Bahnhofstrasse und der Bahnhofplatz Begegnungszonen, in denen maximal Tempo 20 erlaubt ist.
Öffentliche Auflage dauert bis 9. November
Noch bis zum 9. November dauert auf der Bauverwaltung im Rathaus Buchs die öffentliche Planauflage für die Tempo-30-Zone Birkenau. Nach der Planauflage wird, vorausgesetzt die Witterung lässt es zu, mit der Umsetzung der baulichen Massnahmen für die Tempo-30-Zone in der Birkenau begonnen.
Dazu gehören etwa das Aufstellen der Signalisationen (Stelen wie auf nebenstehendem Bild gibt es bei der Birkenau- und der Ulmenstrasse) und einiger Poller sowie Markierungsarbeiten.
Die Stadtkanzlei Buchs schreibt, dass die Umsetzung der Massnahmen mit einem Informationsflyer für die Anwohnerinnen und Anwohner begleitet werde.
Bäume am Bofelweg stiessen eher auf Ablehnung
Tempo-30-Zonen beschäftigen die Stadt Buchs, wie gesagt, bereits seit rund zwei Jahrzehnten. Im vergangenen Juli fand eine Informationsveranstaltung für die Bevölkerung zur geplanten Tempo-30-Zone in der Burgerau statt. In der Folge war die Bevölkerung eingeladen, Rückmeldungen zum Projekt einzureichen.
Die Buchser Stadtkanzlei teilte auf Anfrage des W&O mit, dass einige wenige Rückmeldungen eingegangen seien. Im Wesentlichen sei es dabei um die vorgeschlagen Bäume entlang des Bofelwegs gegangen, die eher auf Ablehnung stiessen.
Aber auch die Anordnung der Eingangstore zur Tempo-30-Zone und die beengte Verkehrssituation entlang der Stationsstrasse wurden thematisiert.
In Buchs gilt bereits in vielen Quartieren Höchstgeschwindigkeit 30. Vielerorts signalisieren solche Stelen das Eingangstor zu den Tempo-30-Zonen.
Burgerau-Rückmeldungen werden ausgewertet
Nun werden diese Unterlagen ausgewertet und mit den Beteiligten besprochen. Danach werden die Planunterlagen angepasst. Nachdem dann der Stadtrat seinen Beschluss gefasst hat, kann die Planauflage für die Tempo-30-Zone Burgerau, analog zur heutigen Planauflage Birkenau, erfolgen.
Anfang dieses Jahres wurde im Rahmen des Sparbudgets, das der Stadt Buchs durch den Beschluss der Bürgerschaft auferlegt worden war, auf die Umsetzung der Tempo-30-Zone im Kappeli verzichtet. Auch die Erweiterung der Tempo-30-Zone im Altendorf wurde wegen des Spardrucks zurückgestellt.
Wie geht es in diesen Quartieren nun weiter?
Die Arbeiten für die Umsetzung dieser beiden Zonen wurden im laufenden Jahr unterbrochen. Aus gutem Grund, wie die Stadtkanzlei mitteilt. Bisher waren gemäss Bundesverordnung über die Tempo-30-Zonen und Begegnungszonen Verkehrsgutachten nötig. Am 24. August diese Jahres hat der Bundesrat beschlossen, die «bürokratischen» Hürden für die Einführung dieser Zonen abzubauen.
Verkehrsgutachten sind nicht mehr nötig
Die Stadt Buchs schreibt dazu: «Insbesondere muss ab dem 1. Januar 2023 für die Anordnung von Tempo-30-Zonen und Begegnungszonen kein Verkehrsgutachten mehr erstellt werden. Vor diesem Hintergrund wurden die Arbeiten dieses Jahr unterbrochen, um unnötige Planungskosten zu vermeiden.»
So sieht nun der Fahrplan für die Einführung weiterer 30-er Zonen in der Stadt Buchs aus: Birkenau (Umsetzung 2022/23); Burgerau (Umsetzung 2023); Kappeli (Planung 2023, Umsetzung 2024), Erweiterung Altendorf (Planung 2024, Umsetzung 2025); Erweiterung Moos (Planung 2025, Umsetzung 2026).
Durchwegs positive Erfahrungen
Wie sind die bisherigen Erfahren mit Tempo 30? «Durchwegs positiv», teilt die Stadtkanzlei mit. Diese Zonen würden einem breiten Bedürfnis und dem Zeitgeist entsprechen «sie werden von der Bevölkerung seit mehr als 20 Jahren mitgetragen.»
Die Wohn- und Aufenthaltsqualität in den betroffenen Quartieren werde verbessert (weniger Lärm). Ausserdem steige in Tempo-30-Zonen die Verkehrssicherheit für den Langsamverkehr und der Verkehr werde auf das übergeordnete Strassennetz verlagert.
Verkehrssicherheit und Wohnqualität erhöhen
Das Quartier Birkenau ist geprägt von Wohnnutzung, und es hat einen Kindergarten. Im Gutachten zur Einführung der Tempo-30-Zone heisst es: «Mit der Einführung der Tempo-30-Zone sollen namentlich die subjektive und objektive Verkehrssicherheit, insbesondere für Kinder auf dem Weg in den Kindergarten, sowie die Aufenthalts- und Wohnqualität im Quartier erhöht werden.» Weil eine Tempo-30-Zone einen erhöhten Durchfahrtswiderstand darstellt, erhofft man sich durch deren Einführung auch, dass der quartierfremde Verkehr nicht durch die Quartierstrassen ausweicht, sondern auf dem Hauptstrassennetz verkehrt.
Die Grobkostenschätzung (inklusive Reserven für Unvorhergesehenes) für die Umsetzung der Zone beläuft sich auf rund 31000 Franken. Die baulichen Massnahmen halten sich in Grenzen. Hier die zwei grössten Ausgabeposten: An der Birkenaustrasse und an der Ulmenstrasse werden die Übergänge vom übrigen Strassennetz in die Tempo-30-Zone mit Eingangstoren vorsehen. Die beiden Stelen (vgl. Bild oben) mit Signal und Fundament kosten etwa 4000 Franken. Mit 11250 Franken schlagen die Einfärbungen des Strassenbelags zu Buche.
Punktuelle farbliche Gestaltungen von Strassenoberflächen sind in Tempo-30-Zonen nötig, um an die Zone zu erinnern. Beim Kindergarten macht die Einfärbung darauf aufmerksam, dass hier viele Kinder die Strasse queren.
Hinweis
Projektunterlagen unter www.buchs-sg.ch/aktuellesinformationen/1674749