Traditionsgemäss tagte am Samstag die Delegiertenversammlung des St. Galler Blasmusikverbands SGBV am Austragungsort des Kantonalen Musikfests, in Mels. Verbandspräsident Roland Kohler eröffnete die DV mit einem Rückblick aufs Jubiläumsjahr, insbesondere aufs Kantonale Musikfest im Juni, auf den Weltrekord der Blasmusik am 25. August mit rund 3500 Musikantinnen und Musikanten auf dem Rheindamm bei Montlingen und auf die Konzertreihe der verschiedenen Projektorchester des Verbands. Kohler erinnerte an die drei «S», die das Jubiläumsjahr begleiteten: «sozial», «stressfrei» und «schlau».
Überrascht wurde Kohler von seinen Vorstandskolleginnen und -kollegen, die ihn für sein Engagement im Verbandsvorstand während der vergangenen zehn Jahre und speziell im Jubiläumsjahr zum Ehrenmitglied des Verbands ernannten. «Mister Weltrekord der Blasmusik» nannte ihn Vizepräsidentin Verena Federli. Der sichtlich gerührte Kohler fand für einige Momente keine Worte.
Geehrte aus dem Kreis Sarganserland-Werdenberg
An der DV 2024 wurden insgesamt 19 Personen aus dem Kreis Sarganserland-Werdenberg für ihre langjährige Treue in einem Musikverein geehrt. Allen voran Daniel Jäger als langjähriger Präsident der Musikgesellschaft Vättis. Für 50 Jahre Aktivmitgliedschaft wurden Balz Gubser (Musikgesellschaft Walensee-Quarten), Hubert Stoop (MG Flums) und Andreas Übleis (MG Sennwald) zu Kantonalen Jubilaren ernannt. Für 35 Jahre sind Simon Bislin, Andrea Lenherr, Markus Wenk und Peter Sonderegger (alle Bürgermusik Gams), Hansueli Bollhalder (MG Sennwald), Christian Egert, Doris Vogel, Philipp Vogler und Stefan Zimmermann (alle MG Konkordia Mels), Corina Erb (Musikverein Buchs-Räfis), Odette Guntli (Bürgermusik Wangs), Irene Nigg-Jäger, Martin Unold und Mario Neuhäusler (alle MG Pfäfers) sowie Maya Scherrer (MG Flums) in die Gilde der Eidgenössischen Veteranen aufgenommen worden.
Verbandsjahr beginnt neu im Januar
In ihrer Funktion als Kassierin präsentierte Federli die Jahresrechnung 2024 und das Budget 2025. Dass im Jubiläumsjahr ein Aufwandüberschuss von rund 36’000 Franken resultierte, konnte die Kassierin den Delegierten schlüssig begründen; die Rechnung wurde einstimmig angenommen. Ausgewirkt hat sich etwa, dass der Grossteil der Rechnungen für den Weltrekord im alten Geschäftsjahr verbucht worden war, die Einnahmen jedoch erst im neuen Rechnungsjahr folgten. Das liegt daran, dass die Rechnungsabgrenzung per 31. August erfolgt.
Das oft schwierige Budgetieren und Abschliessen der Rechnung nahm der Vorstand zum Anlass, der Versammlung eine Statutenänderung zu beantragen und das Verbandsjahr aufs Kalenderjahr zu legen. Die Delegierten stimmten dem zu.
Fürs kommende Jahr legte Federli der Versammlung ein Budget vor, das von einem Ertragsüberschuss von rund 10’000 Franken ausgeht.
Mit dem Virus angesteckt
Zwischen den Traktanden wandten sich mehrere Gastrednerinnen und Gastredner mit Grussworten an die Delegierten, darunter der Melser Gemeindepräsident Guido Fischer und Ständerätin Esther Friedli, die während des Jubiläumsjahrs als SGBV-Gotti amtete und sich dafür bedankte, «dass ihr mich mit dem Blasmusik-Virus angesteckt habt». Michael Graf richtete Grussworte des Schweizer Blasmusikverbands an die Versammlung: Christof Hartmann grüsste namens der St. Galler Regierung.
Ein Wechsel und eine neue Chance
Roland Kohler war nicht der einzige, der in die Gilde der SGBV- Ehrenmitglieder aufgenommen wurde. Vorstandskollege René Ehrbar trat nach elf Jahren zurück, allerdings nicht, ohne geehrt, verdankt und beschenkt zu werden. Als Nachfolger und Repräsentant für den Kreis Neckertal stellte sich Stefan Schweizer zur Verfügung. Die Delegierten wählten ihn einstimmig.
Auf der Zielgeraden der Versammlung machte die Musikgesellschaft Flums ihre Bewerbung für die Durchführung des Kantonalen Jugendmusikfests 2027 geltend. Dies, nachdem der Verein schon 2020 als Gastgeber hätte fungieren dürfen. Die Pandemie machte dem Anlass einen Strich durch die Rechnung. Nun haben die Flumser den Ball wieder aufgenommen: Das Jugendmusikfest soll zusammen mit dem Kreismusiktag ins Zehn-Jahr-Jubiläum ihres Vereins eingebettet werden. Der Verein ist 2017 aus einer Fusion älterer Vereine hervorgegangen.
Nun wird auf den Nachwuchs fokussiert
Bevor der Nachmittag ganz im Zeichen der Ehrungen stand – nicht weniger als 90 Musikantinnen und Musikanten wurden zu Veteranen oder Jubilaren erhoben – konnte Mister Weltrekord Kohler in der Varia noch einmal das Resultat des Weltrekords der Blasmusik abspielen: Ein dreiminütiger Filmzusammenschnitt, der an das im Jubiläumsjahr Erreichte erinnert.
Die Versammlung und das Jubiläumsjahr schloss Roland Kohler mit dem Motto für das Verbandsjahr 2025: «Hurra, das Jahr des Nachwuchses ist da!» (pd)