Borussia Dortmund weilt zum zwölften Mal im Vorsaison-Trainingslager in Bad Ragaz | W&O

18.07.2022

Borussia Dortmund weilt zum zwölften Mal im Vorsaison-Trainingslager in Bad Ragaz

Aufgalopp im Kurort Bad Ragaz: Endlich sind auch die Fans wieder dabei beim Training der BVB-Fussballstars. Die Freude der Anhänger war gross – das Sammeln von Autogrammen und Selfies dauerte fast länger als das Training selber.

Von Reto Voneschen
aktualisiert am 28.02.2023
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Kurz vor 16.30 Uhr kommt Hektik auf der beschaulichen Ri-Au in Bad Ragaz. «Gleich komm’nse», raunzt ein grimmig aussehender Glatzkopf mit «Knopf» im Ohr und herrscht die vielen wartenden Fans an, hinter der Abschrankung zu warten. Schon seit gut einer Stunde stehen sich die Fans die Beine in den Bauch, um endlich wieder ihre Lieblinge von nah zu sehen. Wenig später nähert sich der BVB-Tross, erster «Etappensieger» ist Mats Hummels, kurz danach erscheint das Feld, angeführt vom Schweizer Torhüter Gregor Kobel.

Vorbereitung auf die Bundesligasaison

Ja, es ist endlich wieder «BVB-Zeit» in Bad Ragaz. Zum zwölften Mal hat der deutsche Vizemeister seine Zelte im Kurort aufgeschlagen, um sich im einwöchigen Trainingslager auf die neue Bundesligasaison vorzubereiten. [gallery columns="2" ids="21102,21099,21098,21097,21094,21103" link="file"] Mit 29 Mann reisten die Borussen am Freitagmorgen Richtung Sarganserland. Darunter auch einige, die nur noch geduldet sind. So wie der Schweizer Nationalspieler Manuel Akanji, dem ein Vereinswechsel nahegelegt wurde, nachdem mit Niklas Süle (von Bayern München) und Nico Schlotterbeck (Freiburg) zwei neue Innenverteidiger kamen. Die gute Laune liess sich der Winterthurer aber nicht nehmen – munter treibt er seine Spässe mit den langjährigen Teammitgliedern.
Es ist eine Mischung aus Fitness, Kondition, Beinkraft und Explosivität, die trainiert werden.
Das verriet Hummels im Vorfeld dem deutschen Fussballmagazin «Kicker», was in Bad Ragaz vorgesehen sei, «ausserdem werden taktische Abläufe und Automatismen einstudiert». Zudem gehe es darum, sich noch besser kennenzulernen. Neben Süle und Schlotterbeck wurden auch Sebastian Haller (Ajax Amsterdam), Karim Adeyemi (Salzburg) und Salih Özcan (Köln) verpflichtet.
 Das Sammeln von Autogrammen und Selfies dauerte fast länger als das Training selber.
Das Sammeln von Autogrammen und Selfies dauerte fast länger als das Training selber.
Trainer Edin Terzic geht zwar erstmals als Cheftrainer in eine Saison – Bad Ragaz kennt der 39-Jährige aber schon bestens. Bereits zu Zeiten von Lucien Favre leitete der damalige Assistent Terzic das Training. Daran hat sich auch nach seiner Beförderung nichts geändert. Dafür hat er mit Peter Hermann eine lebende Trainerlegende erhalten – der mittlerweile 70-Jährige wirkt seit 1989 als Assistenztrainer in der Bundesliga, darunter bei Grössen wie Jupp Heynckes, Christoph Daum und Berti Vogts. Seit dieser Saison steht Hermann beim BVB unter Vertrag.

Fussballstars zum Anfassen

Das Wichtigste in diesem Jahr: Endlich dürfen auch die Fans wieder einige Einheiten aus nächster Nähe erleben. Letzten Freitag bis Sonntag waren die Trainings jeweils ab 16.30 Uhr öffentlich, am kommenden Mittwoch ab 10.30 Uhr. Schon beim ersten Training war zu spüren, wie gross die Freude der Anhänger war – das Sammeln von Autogrammen und Selfies dauerte fast länger als das Training selber. Geduldig erfüllten die Spieler alle Wünsche. Besonders begehrt bei den Schweizer Fans war natürlich Natigoalie Kobel. Rund 1000 Schaulustige kamen trotz bestem Badiwetter auf die Ri-Au.
 Gregor Kobel (Mitte) steht bei Schweizer Fans im Mittelpunkt.
Gregor Kobel (Mitte) steht bei Schweizer Fans im Mittelpunkt.
Im Hintergrund wirkt eine kleine «Armee» aus Helferinnen und Helfern, damit der Dortmunder Aufenthalt reibungslos verläuft. Bestnoten verdiente sich die Rasencrew rund um Ivan Bonderer, die wie immer einen wahren Teppich für die teuren Profis bereitlegte. Optisch fielen die blau-weiss gewandeten Freiwilligen des FC Bad Ragaz auf. Ausgerechnet in den Farben des Erzrivalen Schalke 04 führen die Ragazer die Festwirtschaft. Wie das wohl bei den «Schwarzgelben» ankommt?