Es ist mir ein Herzensanliegen, für all die wertvollen Leserbriefe zu danken, die sich bisher mit guten Argumenten und pointierten Worten geäussert haben. Ich fühle mich betroffen, denn in jugendlicher Verblendung und weil mich damals die Technik faszinierte, habe ich meine Militärzeit als Panzerkommandant abverdient und kenne deshalb das Aggressionspotenzial und die entsprechende furchteinflössende Ausstrahlung dieser Kriegsgeräte bestens.
Bedenken wir: In Buchs lebt ein beträchtliches Bevölkerungssegment mit unschönen und schmerzhaften Erfahrungen: Ungarn, Ex-Jugoslawen, Afghanen, Ukrainer … Ob diesen Leuten nun wohl ums Herz wird, wenn sie am Volksfest in der Bahnhofstrasse unvermittelt Panzer und bewaffnete Soldaten sehen?
Ich habe mein Leben lang mit der Ausbildung von Kindern zu tun gehabt und weiss, wie Lernen funktioniert, nämlich vor allem durch Vorzeigen und Nachmachen. Wenn uns täglich und leider stets zunehmend im TV und in allen Medien Bilder von lebensbedrohlichen Situationen gezeigt werden, muss dies auch noch am «Buchser Samstig» verstärkt werden? Ist es das, was wir unseren Kindern vormachen und vorleben wollen? Wohin wir sie in unserer «kinderfreundlichen Stadt» führen möchten?
Noch ist Zeit, die Übung zu überdenken und abzubrechen. Sonst bleibt wohl nur die Abstimmung mit den Füssen, nämlich nicht hinzugehen und sich als Gegenpol bewusst und freudvoll schönen und vor allem lebensbejahenden Tätigkeiten zu widmen – besonders mit Kindern.
Timo Allemann, Heldaustrasse 35, 9470 Buchs