«Discuss it» ist ein Verein, der sich für die politische Bildung von Jugendlichen einsetzt. Moderator Raffael von Arx erklärte dann im Berufs- und Weiterbildungszentrum Buchs (BZB) einleitend auch:
Politik geht uns alle etwas an!
Seine sich in einem Streitgespräch gegenüberstehenden Gäste waren Niklaus Herzog (Theologe, Jurist) von der SVP sowie Marc Rüdisüli (Student der Politikwissenschaften), Präsident Die Junge Mitte Schweiz.
Weitergeführt wurde dieser Gedanke, dass wahrscheinlich nicht der Aufwand des Ausfüllens das Problem sei, dass es zu wenig Spendende gebe, aber der Umstand, dass der Tod nach wie vor ein Tabuthema sei.
Es tauchte anschliessend auch der Wunsch nach mehr Informationen über Organspende und das Transplantationsgesetz auf, beispielsweise via Social Media oder aber in der Schule. Das Thema bewegte sichtlich.
Von Zustimmungslösung zu Widerspruchslösung
Als Grundlage erklärte von Arx die aktuelle Ausgangslage in Sachen Transplantationsgesetz, die als sogenannte «erweiterte Zustimmungslösung» bezeichnet wird. Organspende erfolge nur dann, wenn eine Person zu Lebzeiten ausdrücklich zustimme. Würde diese Zustimmung fehlen, befrage man Angehörige. Mit der zur Abstimmung kommenden Revision des Transplantationsgesetzes würde man von der Zustimmungslösung zu einer Widerspruchslösung kommen, wo eine mögliche Organspende zu Lebzeiten aktiv abgelehnt werden muss. Damit erhoffe man sich eine grössere Anzahl Spenderinnen und Spender, die sich aktiv dafür entscheiden würden.«Automatisch ein Ersatzteillager»
Marc Rüdisüli auf der Pro-Seite sprach sich klar für das neue Gesetz aus, das Leben retten könne. «Man kann sich nach wie vor gegen eine Organspende entscheiden», betonte er aber auch und erwähnte, dass im Jahr 2021 rund 1400 Menschen auf der Warteliste für eine Organspende gestanden seien. Niklaus Herzog auf der Contra-Seite stellte sich auf den Standpunkt:Eine Organspende muss ein freiwilliger, bewusster Entscheid sein.Er halte nichts davon, dass man nach Annahme der Revision «automatisch zu einem Ersatzteillager degradiert» werde. Gesprächsleiter von Arx betonte, dass Angehörigengespräche immer stattfinden würden, wenn kein Wille festgehalten sei. Die Lernenden beteiligten sich aktiv an der Diskussion – sei das mit Statements eigener Meinungen oder aber mit weiterführenden Fragen, auch an die beiden Kontrahenten. Es ging in der Plenumsdiskussion um Aspekte wie Religion als Faktor, der in die Überlegungen miteinbezogen werden müsse oder schlicht um die Frage, was denn am Ausfüllen eines Organspendeausweises – wie das bis jetzt der Fall war – kompliziert sein solle.