Das ist einfach nur himmeltraurig | W&O

Buchs 09.12.2024

Das ist einfach nur himmeltraurig

Auf die Petition zum Erhalt des Weglein dem Giessen entlang sollte es eine offizielle Antwort geben, die steht aber noch aus. Herta Zogg fragt sich: System oder «dummer Zufall»?

Von Herta Zogg
aktualisiert am 09.12.2024
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Über 500 in kurzer Zeit gemachte Absichtserklärungen und Unterschriften für den Erhalt des Wegleins am Buchser Giessen werden einfach ignoriert? Es geht um unseren Naherholungsort, unser Weglein dem Giessen entlang. «Die atmende Mitte von Buchs», «unser kleiner Kraftort», solche und andere Aussagen dazu waren umwerfend.

Zur angekündigten Begehung vor Ort am 14. Dezember, 10 Uhr: Es gibt jetzt eine Zeitangabe, so viel «Anstand» muss sein den Menschen gegenüber, die sich klar geäussert haben. Auch auf die Petition sollte es eine offizielle Antwort geben, die steht aber noch aus. System oder «dummer Zufall»? Jedenfalls lässt es tief blicken, wie jetzt Tempo gemacht wird, um vollendete Tatsachen zu schaffen. Ich frage mich, ob die «Verpflichtung» gegenüber Investoren mehr zählt als die Verantwortung für die Menschen in ihrem Umfeld, die hier bereits wohnen, leben. Diese Begehung soll eine Erläuterung sein, was denn nun der «Mehrwert» für das Plattgemachte wäre. Es ist Mitte Dezember, somit also höchstens einen Monat vor dem Fällen der schönen alten Bäume. Ich habe gesehen, dass jetzt praktisch alle, auch die vorher zwei, drei grünen, Bäume gefällt werden sollen. Ein klares Signal an alle, die sich geäussert haben und unterschrieben: «Ihr zählt nicht! Wir haben andere Pläne und Interessen.»

Kann es sein, dass die Leitung der Bürgerversammlung durch ein Nichtaufrufen der Petitionäre für den Erhalt des Giessenwegleins vor der Budgetabsegnung dafür gesorgt hat, dass es keine Abstimmung über einen Stopp zur Baumfällaktion gab? Wir haben mit Vertrauen darauf gewartet, aufgerufen zu werden und waren dann verunsichert, konsterniert, nicht mehr in der Lage, adäquat darauf zu reagieren. Es wurde ein korrekter formeller Antrag gestellt, mit allen Infos und Forderung eines vorsorglichen Fällstopps im Januar 2025. Wie wäre es zu eruieren gewesen, wie gross der Anteil der Fällarbeiten als Budgetposten beträgt? Wir ­wissen es nicht, wir sind Laien. Damit hätten sie gewonnen, können ihr Ding durchziehen, genauso fühlt es sich an.

Ich glaube nicht mehr an eine Vision der Verantwortlichen für ein lebenswertes Buchs für alle. Aber es geht nicht ums Gewinnen oder Verlieren. Das Giessenweglein ist lebendiges Symbol für vieles, das sich ändern muss. Bolzerei auf  Teufel komm raus wird immer weniger funktionieren. Auf allen Ebenen wird ein Umdenken und Miteinbeziehen von Natur und Mensch immer wichtiger werden. Es wäre nicht nur schade, sondern der Schaden weitaus grösser.

Immer mehr Menschen fangen an zu begreifen, im Kleinen und sehr konkret gerade, dass mit Schlagworten und Begriffen zu hantieren, nicht das Gleiche ist wie etwas lieben, schätzen, dem was wir haben Sorge tragen wollen.

Offeriert von der Natur selber mitten in Buchs, ein lebendes Unikat in dieser Form existiert (noch ...).

Herta Zogg, Kornstrasse 7, 9470 Buchs