Das Konzept für die Saarebene liegt vor | W&O

Wartau 08.07.2023

Das Konzept für die Saarebene liegt vor

Um die Hochwassersicherheit, Ökologie und Erholungsnutzung zu verbessern, sind verschiedene konkrete Massnahmen erforderlich.

Von PD
aktualisiert am 08.07.2023
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Bereits bei einem statistisch gesehen alle 30 Jahre wiederkehrenden Hochwasserereignis kommt es in der Saarebene zu Schäden. Um solche möglichst zu verhindern und die Ökologie und Erholungsnutzung der offenen Gewässer zu verbessern, wurde ein generelles Entwicklungskonzept erarbeitet.

In dieses sind unter anderem Inputs aus dem Mitwirkungsverfahren sowie der öffentlichen Informationsveranstaltung vom 15. Juni 2022 in Vilters-Wangs eingeflossen.

Bestvariante ist Aufweitung der Gerinneläufe

Nun liegt der Abschlussbericht der Fachplaner vor, teilen die Verantwortlichen mit. Verschiedene Varianten wurden eingehend geprüft. Aus heutiger Sicht kommt für den Vilterser-Wangser-Kanal bei einem Hochwasserereignis weder ein Rückhalteraum für das Wasser noch eine Entlastung über einen Stollen in die Seez oder den Saarkanal infrage.

Beide Varianten wären sehr kostenintensiv und deren Wirkung gering. Als Bestvariante wurde die Aufweitung der bestehenden Gerinneläufe zur Ableitung des Wassers ermittelt.

Qualität des Lebensraumes wird erhöht

Bei der Umsetzung eines Hochwasserschutzprojektes sind ökologische Massnahmen zwingend zu berücksichtigen, heisst es in der Mitteilung der Projektgruppe Hochwasserschutz Saarebene.

Diese Aufwertungsmassnahmen sowie attraktive Infrastrukturen für die Erholungsnutzung erhöhen die Qualität des Lebensraumes Saarebene für die Bevölkerung. Von einer Absenkung der Sohle wird abgesehen, weil dies direkte Auswirkungen auf den Grundwasserspiegel hätte.

Einmündung in Rhein soll verlegt werden

Heute mündet der Vilterser-Wangser-Kanal zwischen Azmoos und Weite in den Rhein. Vor der Einmündung verläuft der Kanal über eine längere Strecke parallel zum Rhein. Künftig soll der Vilterser-Wangser-Kanal bereits im Bereich Schollberg in den Rhein münden.

Durch diese Massnahme wird die Fischgängigkeit zwischen dem Rhein und dem Vilterser-Wangser-Kanal wieder hergestellt. Diese ist aktuell nicht mehr gewährleistet. Denn heute liegt die Rheinsohle rund sechs Meter tiefer als zur Zeit, in welcher der Kanal künstlich erstellt wurde.

Rückstau ist nicht mehr zu befürchten

Auch nach der Realisierung einer allfälligen Aufweitung des Rheins in der Bannau wird sich an der heutigen, tiefen Lage der Rheinsohle unterhalb der Ellhornschwelle nicht viel verändern.

Ein Rückstau des Vilterser-Wangser-Kanals durch ein Hochwasser im Rhein mit Überschwemmung der Saarebene, wie dies vor dem Bau des Saarableitungskanals oft der Fall war, ist nicht mehr zu befürchten.

Ökologie steht beim Saarkanal im Zentrum

Anders als beim Vilterser-Wangser-Kanal stehen beim Saarkanal nicht der Hochwasserschutz, sondern die Ökologie und der Naherholungswert im Zentrum.

Das Entwicklungskonzept sieht keine dringenden Hochwasserschutzmassnahmen vor.

Rückmeldungen online einreichen

Die Erkenntnisse aus dem generellen Entwicklungskonzept wurden den Gemeinderäten von Mels, Vilters-Wangs, Sargans und Wartau vorgestellt. Diese befinden über das weitere Vorgehen. Parallel dazu werden die 41 Akteure der ersten Projektphase über die Ergebnisse schriftlich orientiert. Zu diesen gehören etwa die Ortsgemeinden, Tourismusvereine oder Fischereiverbände.

Der Abschlussbericht des generellen Entwicklungskonzepts wird auf der Website www.saarebene.ch publiziert. Die Bevölkerung ist eingeladen, allfällige Rückmeldungen über das Online-Formular auf der Webseite bis Ende Juli einzureichen.