Eine Premiere sei das, und zwar gleich doppelt, freut sich Jean-Pierre Bogaert. Seine Bonyf sei nicht nur das erste Unternehmen aus dem Mund- und Zahnpflegebereich, das an der Pariser Börse Euronext kotiert ist.
Nun soll die Bonyf wachsen. Das braucht Geld, auch fürs Marketing. Auch deshalb ging Bogaert an die Pariser Börse.
Wir sind auch das erste Schweizer Unternehmen dort.Vor über 40 Jahren hat Jean-Pierre Bogaert das Unternehmen in Liechtenstein gegründet. Wichtige Produkte sind die Haftcreme Oliviafix und die Bürstenlösung Periotabs. Geforscht wird in Liechtenstein, produziert werden die Produkte in Buchs. Insgesamt arbeiten 30 Leute für die Bonyf, die Produkte werden in 36 Länder exportiert.
In Forschung investiert
In den letzten Jahren war der Umsatz zwar eher zurückgegangen, er lag zuletzt zwischen zwei und drei Millionen Franken. Das liege einerseits an der Coronakrise, die viele Kunden vorsichtig gemacht habe. Andererseits habe sich die Bonyf auch darauf konzentriert, mit Forschungsergebnissen zu beweisen, «dass unsere Produkte besser sind als die der Konkurrenz», sagt Bogaert.Dort gehandelt zu werden, bringt uns nicht nur Kapital, sondern auch Bekanntheit.Gerade in wichtigen Zielmärkten: Bonyf-Produkte sind bereits beim französischen Detailhandelsriesen Carrefour zu kaufen, nun soll es dort noch besser laufen.
Kleine Börse mit weniger Auflagen
Gehandelt werden die Bonyf-Aktien an der Pariser Euronext Access. Dabei handelt es sich um einen Marktplatz für KMU und junge Unternehmen. «Sie unterliegt nicht den gleichen Regulierungen wie die normale Pariser Börse», sagt SGKB-Börsenanalyst Matthias Müller. Insbesondere müssen die dort gehandelten Unternehmen auch weniger Auflagen erfüllen. So könnten auch kleinere Unternehmen an der Börse mitmischen und Kapital und Bekanntheit erhöhen.Aber es gibt an diesen kleinen Börsen auch weniger Investoren, es wird weniger gehandelt.Das weiss auch Jean-Pierre Bogaert, der bis jetzt zusammen mit seiner Frau alle Anteile an der Firma besass. Die Börsenkotierung gebe ihm zusätzlich die Möglichkeit, auch die Kader an der Firma zu beteiligen. Und er will nicht an der Euronext Access bleiben. «Ziel ist es, in neun bis zwölf Monaten an die nächstgrössere Euronext Growth zu wechseln», so Bogaert.