Sie war lang und illuster, die Liste der Künstlerinnen und Künstler für die sonntägliche Schlagersause am Flumserberg. Eine Liste, auf der eigentlich auch Jürgen Drews gestanden hatte. Doch der König von Mallorca, der kürzlich im TV sein Karriere-Aus für den Herbst angekündigt hatte, fehlte schliesslich nicht ganz unerwartet. Das war schade, tat der Stimmung letztlich aber keinen Abbruch. Es blieben nach wie vor ein rundes Dutzend Acts, welche das fast zwölfstündige Programm problemlos ausfüllen konnten.
Moderiert wurde der Anlass von Lokalmatador Stefan Roos, der seine Sommerferien in Weit-weit-weg extra für zwei Tage unterbrach, um am Berg dabei zu sein. Auf die Sekunde genau um 14 Uhr legte Roos los und sorgte mir seinen drei grössten Hits für ein erstes Aufwärmen.
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Es folgte der typische Steigerungslauf, dem ein solcher Tag unterliegt. Geri, der Klostertaler, die Schlagerpiloten, Linda Fäh, die Partyhelden und die Calimeros geleiteten durch den Nachmittag. Die Stimmung war bei allen Acts gut, wobei es vor allem die Partyhelden waren, welche es schafften, das Partypotenzial des Publikums schon einmal aufzuzeigen.
Danach war es Zeit für Nik P. – auch er mit grandioser Live-Band – und seine abgefeierten Megahits wie «Stern» und «Gloria». Mit ihm wurde es vor der Bühne auf dem nun stellenweise doch etwas tiefen und rutschigen Boden plötzlich richtig eng. Irgendwie war es schon erstaunlich, wo der Flumserberg um diese spätere Stunde plötzlich noch so viele Fans «ausspuckte». War die Tannenbodenalp bis zu diesem Zeitpunkt gut gefüllt, zeigte sie sich nun plötzlich rappelvoll und das Durchkommen auf der vorderen Hälfte des Geländes war kaum mehr möglich.
Das änderte sich auch bei Melissa Naschenweng, sie spielte leider ohne Band, nicht mehr und wurde bei den Fäaschtbänklern fast noch extremer: die Rheintaler waren so etwas wie der heimliche Sieger des Abends und brachten mit ihrem Mix aus eigenen Songs und 100 Coverversionen (die alle nur ein paar Sekunden dauerten), das Stimmungsfass zum Überlaufen. Man muss diese Combo einmal live gesehen haben, um zu verstehen, wie ein Publikum zu ihrer Musik Party macht.
Blieb die Stubete Gäng der krönende Abschluss eines wunderbaren Festes, das noch lange in der Erinnerung jener bleiben wird, die dabei gewesen sind.