Die Kleinkinder der Schule La Nave machen interessante Beobachtungen an den Futterstellen beim Vereinshaus des Natur- und Vogelschutzes Buchs. Es ist ein reges Kommen und Gehen von Spatzen, Meisen, Kleibern und Buchfinken. Sie finden immer wieder Schutz in den Bäumen, Sträuchern und Asthaufen.
Die Haubenmeise lebt in Nadelwäldern
Am Boden hüpft eine Haubenmeise und pickt das heruntergefallene Futter auf. Im Vergleich zu anderen Meisen sind die schlauen Haubenmeisen nicht so einfach zu beobachten. Sie leben das ganze Jahr über in Nadelwäldern mit Vorliebe für die Fichte. Im Winter kann man sie an Futterhäuschen beobachten.
Die Haube ist dreieckig und in einen Spitz auslaufend, schwarz-weiss gescheckt und kann nach hinten angelegt werden. Auf der Wange befindet sich ein schwarzes «C». Ein schwarzer Latz und ein schwarzes, schmales Band reichen bis in den Nacken. Im Sommer besteht die Nahrung aus Insekten und deren Larven sowie Spinnen. Im Herbst und Winter sind es Sämereien, vor allem Koniferensamen, daneben Früchte, Schneckenschalen und Baumsaft.
Flötentöne am Giessen und ein letztes Sonnenbad
Singende Wasseramseln sind am Giessen und Rhein zu hören und zu sehen. Die Melodie ist gut zu vernehmen, trotz des plätschernden Wassers. Die Strophen bestehen aus Zwitschern, Kratzen und Flötentönen, immer wieder anders. Männchen und Weibchen singen.
Wasseramseln zählen zu den wenigen Singvögeln, die schwimmen und tauchen. Beim Schwimmen rudert sie mit den Beinen; beim Tauchen ist der Körper gegen die Strömungsrichtung abwärts geneigt, der Schwanz ist aufgestellt; dadurch wird der Vogelkörper gegen den Gewässergrund gedrückt und der Vogel kann dort kräftesparend verweilen und nach Nahrung suchen. Wasseramseln sind gut zu beobachten, da sie nicht scheu sind.
Einige Mauereidechsen geniessen ein letztes Sonnenbad auf den sonnengewärmten Steinen am Rheinbord. Auch für die vorbeigaukelnden Schmetterlinge Admiral und Kleiner Fuchs sind es die letzten Tage, um hier auf den Spätblühern zu verweilen und Nahrung aufzunehmen. An der Vogeltränke ist ein Grünspecht zu Gast und trinkt ausgiebig. Immer wieder hört man seine Rufe in der näheren Umgebung.
Am Brunnenbach beobachtet Heidi Aemisegger einen Eisvogel auf Nahrungssuche. Leider konnte dieses Juwel im Sommer kaum gesehen werden. Es gab keine Bruten hier. Nun sind wieder welche aus anderen Regionen zugewandert. Die Eisvögel leben ausserhalb der Brutzeit getrennt und jeder Vogel sucht und verteidigt sein Revier.
Zufütterung ist oftmals willkommen
Der erste Schnee fällt, und nun wird die Frage gestellt: «Ist es sinnvoll, die Vögel zu füttern?» Grundsätzlich sind die bei uns ausharrenden Kleinvögel gut an die winterlichen Bedingungen angepasst, und sie finden selbst ausreichend Nahrung. Trotzdem ist die Zufütterung oftmals willkommen. Die Winterfütterung kann dann eine Überlebenshilfe sein, wenn über längere Zeit eine geschlossene Schneedecke liegt oder Bodenfrost herrscht.
Diejenigen Vögel, die von einer Zufütterung profitieren, zählen allerdings zu häufigen Arten und sind meist nicht bedroht. Gefährdete oder seltene Arten hingegen kommen kaum an eine Futterstelle. Für sie sind der Erhalt und die Förderung vielfältiger Lebensräume unabdingbar.
Eine Fütterung ermöglicht schöne Beobachtungen und weckt Interesse an der Vogelwelt. Somit kann sie zum Türöffner für mehr Naturbewusstsein werden. Aus Sicht der Schweizerischen Vogelwarte ist deshalb gegen die Fütterung von Kleinvögeln nichts einzuwenden, solange sie fachgerecht erfolgt.