Das Volk soll bei Hochwasserplanung mitreden können | W&O

16.12.2021

Das Volk soll bei Hochwasserplanung mitreden können

Um in der Saarebene möglichst gut vor Hochwasserereignissen geschützt zu sein, müssen Massnahmen getroffen werden. Diese werden in einer Vorstudie erarbeitet.

Von Online-Redaktion
aktualisiert am 28.02.2023
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(pd) Hochwasserereignisse stellen eine reelle Gefahr dar. In verschiedenen Regionen richteten sie im zu Ende gehenden Jahr grosse Schäden an. Entsprechend wichtig ist es, frühzeitig Schutzmassnahmen zu erarbeiten und diese umzusetzen. In der Saarebene besteht seit Jahrzehnten ein Hochwasserschutzdefizit. Bereits bei einem statistisch gesehen alle 30 Jahre wiederkehrenden Hochwasser werden im Siedlungs- und Industriegebiet sowie in der Landwirtschaft grosse Schäden erwartet.

Damit diese möglichst nicht eintreffen, wollen die Gemeinden Vilters-Wangs, Sargans, Mels und Wartau zusammen mit dem Kanton Schutzmassnahmen erarbeiten und umsetzen. In einer ersten Phase wurden eine Defizitanalyse erstellt sowie die Bedürfnisse der verschiedenen Betroffenen und Interessensgruppen erfasst. Nun wird die zweite Phase gestartet, in welcher eine Vorstudie erarbeitet wird, heisst es in einer Medienmitteilung.

Bevölkerung soll Ideen und Wünsche einbringen

Im Frühling 2022 werden die vier Gemeinden zusammen mit dem Kanton und Fachplanern die Bevölkerung zu einem Informationsanlass einladen. An diesem werden die erkannten Defizite präsentiert sowie der angedachte Prozess vorgestellt. Dabei hat die Bevölkerung die Möglichkeit Hinweise und Wünsche einzubringen, damit diese bereits im Vorprojekt berücksichtigt werden können.

«Wer heute ein Hochwasserschutzprojekt realisieren möchte, muss sehr viele Themen beachten. Dazu gehören die Stärkung der Ökologie, die Berücksichtigung von möglichen Auswirkungen auf das Grundwasser sowie die Nutzung der landwirtschaftlichen Flächen», erklärt Patrik Schlegel, Gemeindepräsident von Vilters-Wangs. Entsprechend wichtig sei ihm und seinen Amtskollegen, dass sich die Betroffenen und Beteiligten frühzeitig einbringen können. Erste Befragungen von 41 Akteuren wurden bereits in der ersten Phase durchgeführt.

Mehrere öffentliche Veranstaltungen geplant

Nebst dem Informationsanlass im Frühling, wird voraussichtlich zwischen den Sommer- und Herbstferien zusätzlich ein öffentlicher Workshop durchgeführt. An diesem sollen die Massnahmenvorschläge präsentiert und gleichzeitig die Rückmeldungen aus der Bevölkerung gesammelt werden. Anhand dieser werden die angedachten Massnahmen optimiert und vertieft, damit die Bestvariante im Herbst in einem weiteren Workshop diskutiert werden kann, geht aus der Medienmitteilung weiter hervor.

Das Projektteam erhofft sich mit diesem offenen Vorgehen das Interesse der Bevölkerung frühzeitig zu wecken, damit sich Interessierte einbringen und mitreden können. Das Hauptziel am Schluss sei, eine mehrheitsfähige und möglichst breit abgestützte Vorstudie vorliegen zu haben, damit die Phase drei ausgelöst werden kann. Sowohl Politik als auch Fachplaner erhoffen sich die Schutzmassnahmen realisieren zu können, bevor das nächste Hochwasserereignis eintrifft.