Auf dem Bauernhof Gugger geht es lebhaft zu: Kühe, Jungvieh, Ziegen und Zwergschafe wohnen hier. Hühner und Hasen ziehen demnächst ein.
All diese Tiere haben bald eine gemeinsame Aufgabe. Sie bescheren der zukünftig angestellten Person eine Menge Arbeit. Andrea Bischof erklärt:
Bald liess sie sich an verschiedenen Schulen weiterbilden. Mehrere Jahre lang waren ihr in der BSZ-Stiftung in Altendorf fünf Angestellte unterstellt. Darunter auch Arbeitsagogen sowie durchschnittlich zwölf Menschen mit einer Beeinträchtigung. Sie sagt:
Peter Bischof ist gelernter Landmaschinenmechaniker. Nach einigen Jahren in diesem Beruf entschied er sich dazu, eine Zweitausbildung als Landwirt zu absolvieren und den elterlichen Betrieb zu übernehmen. Seit 2019 ist dies Realität. Nebenbei arbeitet er zwei Tage pro Woche in einer Zimmerei.
Ein ansehnliches Quantum an Eigenleistung bot Peter Bischof beim Neubau des eigenen Wohnhauses. Der Bauernhof umfasst 16 Hektaren Land, 18 Milchkühe und einige Aufzuchttiere. Zwei Pachtalpen gehören dazu. Er sagt:
Wir wollen möglichst vielseitig sein. So können wir auch feststellen, welches Arbeitsgebiet am besten passt für die betreffende Person.Von ihr stammt die Idee, diesen aussergewöhnlichen Sozialdienst anzubieten. Dafür müsse man aber auch den richtigen Mann haben. Peter sei dies. Ruhig, überlegt und zuverlässig. Vor allem aber auch offen für neue Aufgaben. Hinzu komme, dass die einjährige Tochter Leila von diesem Projekt nur profitieren könne.
Beruflich bereits vorbelastet
Andrea Bischof wuchs in Schönengrund in einer sechsköpfigen Familie auf. Ihr Berufsziel war bald klar. Mit Menschen wollte sie zu tun haben. Fachfrau Hauswirtschaft lernte sie in der Wohngemeinschaft Aemisegg in St. Peterzell. Es gefiel ihr dort. Menschen mit einer Beeinträchtigung erfolgreich zu betreuen, gaben der jungen Frau Befriedigung.Das Betreuen solcher Leute ist für mich sehr erfüllend. Jetzt bin ich Bäuerin und will die beiden Berufe miteinander verbinden.Personen, die bei Bischofs einen Arbeitsvertrag unterzeichnen, haben bei einer hundertprozentigen Anstellung eine 37,5-Stunden-Woche und sechs Wochen Ferien pro Jahr. Während der Woche kann diese Person bei Bischofs wohnen oder von zu Hause aus auf den Bauernhof kommen. Der Haushalt, eine Ferienwohnung mit Umschwung und der Landwirtschaftsbetrieb bieten eine breite Vielfalt an Arbeiten. «Das ist natürlich optimal. Trotzdem brauchen diese Leute eine gewisse Struktur im Arbeitsalltag», hält Andrea Bischof fest. Dazu gehörten auch Arbeiten, die ihnen keinen Spass machen. Wer sich für die Anstellung auf dem Bauernhof Gugger interessiert, hat eine dreimonatige Probezeit zu absolvieren. Die Bischofs möchten sich jeweils dem Netzwerk der betreffenden Person anschliessen. Sei dies nun der Wohnplatz, die Invaliditätsversicherung, der Beistand, der Vormund oder ein Psychologe. Wissenswerte Erfahrungen könnten so eingeholt, gemeinsame Ziele erarbeitet oder Probleme gelöst werden.
Ich freue mich auf die neue Herausforderung. Wenn sich dann eine Person auf unserem Hof richtig wohlfühlt, löst dies eine enorme Befriedigung aus.