Während der Coronapandemie gingen die Verkäufe von Wohnmobilen und Zelten durch die Decke. Die Kontaktbeschränkungen trafen vor allem Hotels, auch wenn die Lust zum Reisen ungebändigt war.
Dennoch mied die Schweizer Bevölkerung grosse Menschenansammlungen, sodass Campingferien einen grossen Aufschwung erlebten.
Wieder mehr ausländische Gäste
Die Pandemie ist gemäss Epidemiologen noch nicht vorbei, die Reisefreiheit ist aber für die meisten Feriendestinationen wieder gewährleistet. Die Personalsituation auf vielen Flughäfen bringt Verspätungen mit sich und sogar Flugausfälle. Der Stau am Gotthard und überfüllte Züge machen auch nicht gerade Lust, auf Auto oder Bahn auszuweichen. Wie sieht es auf Toggenburger Campingplätzen und bei den Hotels aus? Haben diese Umstände Einfluss auf das Reiseverhalten und profitieren sie vom Campingboom? «Während der Coronapandemie hatten wir viel mehr Schweizer; aus der Westschweiz oder auch aus dem Tessin. Jetzt sind es wieder mehr ausländische Gäste», sagt Martin Lusti von der Badi in Unterwasser, die Plätze für Dauercamper vermietet. Einen Zuwachs an Campern hätten sie nicht festgestellt. «Wir sind jetzt aber wieder mehr oder weniger auf Vor-Corona-Niveau angelangt», sagt er.Im Vergleich zum Vorjahr rund sechs Prozent im Plus
Alois Wenk vom Campingplatz Schafbergblick in Wildhaus beurteilt die Lage ähnlich. Er sagt:Einen Zustrom an Campern können wir nicht feststellen.Es gebe zwar Reservationen, aber die würden sich im selben Bereich bewegen wie die des Vorjahres. «Wir haben hier bei uns viele Dauercamper, die uns treu bleiben. Und die Auslastung der sonst zur Verfügung stehenden Plätze ist am Wochenende besser als an den anderen Wochentagen. Einen markanten Anstieg an Reservationen wegen Corona oder der derzeitigen Probleme an den Flughäfen können wir nicht feststellen», sagt Wenk. Franz Niederberger von der Thur Camping AG in Alt St. Johann, sagt:
Bis Ende Juni sind wir im Vergleich zum Vorjahr um rund sechs Prozent im Plus.Für den Juli lasse sich noch nichts Abschliessendes sagen, aber es werde ein guter Monat werden, verrät Niederberger. Vor allem stelle er fest, dass viele Besucher wieder spontan, ohne Buchung anreisen, und dass die Gäste wieder aus ganz Europa kommen – sprich Schweden, Dänemark, aus den Niederlanden, aber auch aus den südlichen Ländern wie Italien oder Frankreich.