Der Friedensweisheit letzter Schluss | W&O

Region 24.04.2025

Der Friedensweisheit letzter Schluss

Es sei ein Irrtum zu glauben, dass Kampfkult durch Gewaltlosigkeit überwunden werden kann, schreibt Christian Roth.

Von Christian Roth
aktualisiert am 24.04.2025
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«Symbol für Frieden am Bodensee», Ausgabe vom 19. April

Putins Überfall auf die Ukraine hat den Glauben erschüttert, dass Frieden durch Gewalt­losigkeit geschaffen werden kann. Schon seit Jahrtausenden wird der Mann vom Gewaltkult beherrscht. Für den Mann ist der Sinn des Lebens der Kampf. Ein Mann, der nicht kämpft, ist kein Mann. Auch heute lebt dieser Kampfkult in zivilisierter Form weiter, zum Beispiel im Fussball, beim Schwingen oder im Spitzensport.

Es ist ein Irrtum zu glauben, dass dieser Kampfkult durch Gewaltlosigkeit überwunden werden kann. Der Glaube an die Gewaltlosigkeit ist zwar richtig, aber auch die Gewaltlosigkeit muss sich verteidigen, sonst wird sie vom Gewaltkult «gefressen».

Die Kunst besteht darin, dass diese Verteidigung nicht wieder zum Kampfkult wird. Diese Verteidigung ist frei von jeglichem Hierarchiekult und einer dressurähnlichen Ausbildung. Diese Verteidigung wird nur als notwendiges Übel gesehen, ohne die der Kampfkult nicht besiegt werden kann. Der Kampfkult ist leider untherapierbar. Er kann nur mit Gewalt vernichtet werden. Diese bittere Wahrheit erleben zum Beispiel die Israelis mit der Hamas, die ein typisches Beispiel für Gewaltkult ist.

Christian Roth, Moosweg 11, 9470 Buchs