Der Markt ist ausgetrocknet: Die Pfarrwahlkommission gibt ihr Vorhaben auf

Es ist eine bittere Mitteilung der Vorsteherschaft der Evangelisch-reformierten Kirchgemeinde in der Januarausgabe des «Kirchenboten»: Die Pfarrwahlkommission gibt auf. Es gelang ihr in knapp zwei Jahren nicht, für die zweite Stelle einen Pfarrer oder eine Pfarrerin zu finden. Somit bleibt Nanette Rüegg die einzige fest angestellte Pfarrperson in der Kirchgemeinde Sennwald.

Nachwuchs kann entstehende Lücke nicht annähernd schliessen

Die Mitglieder der Pfarrwahlkommission versuchten auf vielerlei Wegen, den Posten beliebt zu machen. Sie schrieben die Pfarrstelle an Universitäten aus und warben über mehrere Medienkanäle im In- und Ausland. Selbst Anfragen über ein anonymisiertes Pfarrstellenportal waren vergebens. «Die Pfarrwahlkommission musste zur Kenntnis nehmen, dass der Pfarrstellenmarkt völlig ausgetrocknet ist», heisst es im «Kirchenboten». Die Kirchgemeinde Zur Evangelisch-reformierten Kirchgemeinde Sennwald gehören die Ortschaften Rüthi, Lienz, Sennwald, Sax, Frümsen, Salez und Haag. Seelsorgende in diesen sieben Ortschaften sind folgende fünf Personen: Pfarrerin Nanette Rüegg, Diakon Ruedi Eggenberger, Diakonin Annabeth Gubler, Diakonin Beata Laszli und Pfarrer (Stellvertreter) Hansurs Walder. Es ist kei­ne Besserung zu erwarten. Der theologische Nachwuchs kann die durch Pensionierung entstehende Lücke nicht einmal annähernd schliessen. Folglich beantragte die Pfarrwahlkommission ihre Auflösung bei der Vorsteherschaft. Die Behörde stimmte dem zu. Sie teilt damit die Auffassung, dass es «nahezu aussichtslos ist, in absehbarer Zeit eine für die Kirchgemeinde passende Pfarrperson» zu finden. Inzwischen ist die Arbeitsgruppe Personalplanung damit beschäftigt, eine andere Lösung zu finden. Sie erarbeitet Vorschläge, wie die Kirchgemeinde Stellen anders besetzen und so Tätigkeiten neu verteilen kann. Da auf Nanette Rüegg auch langfristig mehr Gottesdienste sowie Kasualien zukommen und sie weitere seelsorgerische Aufgaben zu erfüllen hat, soll sie an anderer Stelle entlastet werden. Denkbar ist, dass ein diakonischer oder religionspädagogischer Mitarbeitender eingestellt wird. Sobald ersichtlich ist, wie eine oder mehrere Arbeitsstellen gestaltet werden könnten, wird dies die Kirchenvorsteherschaft erklären.