Der Stadtrat zieht einen Schlussstrich unter das Kapitel St.Galler Theaterprovisorium | W&O

17.05.2022

Der Stadtrat zieht einen Schlussstrich unter das Kapitel St.Galler Theaterprovisorium

Nachdem das Goldacher Stimmvolk der Übernahme des St. Galler Theaterprovisoriums eine Abfuhr erteilt hat, befasste sich der Buchser Stadtrat erneut mit der Thematik – mit dem definitiven Entscheid: Er möchte das Provisorium nicht.

Von Alexandra Gächter
aktualisiert am 28.02.2023
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  Das St.Galler Theaterprovisorium ist für die Stadt Buchs vom Tisch. Dies teilte der Buchser Stadtrat am Dienstagnachmittag mit. Nachdem 55 Prozent der Goldacher Stimmberechtigten am Sonntag Nein zu weiteren Abklärungen einer allfälligen Übernahme sagten, stieg bei den Werdenberger Befürwortern des Provisoriums erneut Hoffnung auf. Nochmal mit dem Thema befasst So sagte Kuno Bont, Mitbegründer der IG Kulturhaus Werdenberg, am Dienstagvormittag: «Ich habe das Geschehen mit Interesse verfolgt. Ich hoffe jetzt sehr, dass der Stadtrat mit seinem Bekenntnis zu einem Kulturhaus ernst macht und weiter am Ball bleibt. Im Interesse der Stadt aber auch im Interesse des ganzen Werdenbergs.» Tatsächlich hat sich der Buchser Stadtrat nochmals mit dem Thema Übernahme des Provisoriums befasst, nachdem das Goldacher Stimmvolk sich am Sonntag gegen eine weitere Prüfung entschied. «Zu viele wichtige und kostenintensive Projekte» Der Stadtrat Buchs lässt am späteren Dienstagnachmittag verlauten, dass ein solches Angebot das Kulturangebot in der Region bereichert hätte. Dennoch kam der Stadtrat zum Schluss, sich gegenüber dem Kanton nicht nochmals ins Rennen zu bringen. In einer Medienmitteilung schreibt der Stadtrat:
Es stehen in Buchs zu viele wichtige, komplexe und vor allem auch kostenintensive Projekte an, weshalb für den Stadtrat im Sinne einer Neupriorisierung eine Übernahme kein Thema mehr ist.
Zu wenig Zeit für gemeinsames Projekt Ursprünglich versuchte der Buchser Stadtrat, die Region Werdenberg für eine gemeinsame Bewerbung für das Theaterprovisorium zu gewinnen. Da dies in der kurzen zur Verfügung stehenden Zeit nicht gelang, bewarb sich letztlich nur der Stadtrat Buchs um die Übernahme, um der Buchser Bürgerschaft einen Entscheid an der Urne zu ermöglichen. Gemäss vorliegendem Konzept hätte mit einmaligen Investitionskosten von rund fünf bis sechs Millionen Franken sowie zusätzlichen Kosten für Betrieb und Unterhalt gerechnet werden müssen. Im März 2022 erteilte der Kanton dem Stadtrat jedoch eine Absage, eine Urnenabstimmung war somit vom Tisch. Kanton soll dem Übernehmer die Entsorgungskosten nicht aufhalsen Kuno Bont, Mitbegründer der IG Kulturhaus Werdenberg, hofft, dass nun der Kanton St.Gallen zwingend die Übernahmebedingungen optimiert. «Das heisst, dass der Kanton das Theaterprovisiorium – welches er so oder so rückbauen und entsorgen muss – wirklich gratis abgibt und darauf verzichtet, dem Übernehmer die Abbruch- und Entsorgungskosten auch aufzuhalsen. Das würde das Ganze schon wesentlich einfacher machen.» Das Theaterprovisorium soll nach seiner Meinung nach dorthin kommen, wo es der Kultur und der gesellschaftlichen Entfaltung am meisten bringt. Damit sei die Halle ein einzigartiges Kulturförderprojekt. Abschliessend sagt Kuno Bont:
Diese Förderung sollte eigentlich der Stadt, der Region und vor allem auch der kantonalen Kulturförderung eine faire und ehrliche Unterstützung wert sein. Im Sinne der Nachhaltigkeit, einer guten Lastenverteilung und der Weiterentwicklung.