An der Versammlung vom Donnerstagabend durften 47 Delegierte des Vereins für Abfallentsorgung (VfA) auf ein sehr erfolgreiches Jahr 2021 zurückblicken. Urs Brunner, Vorsitzender der Geschäftsleitung, sagte:
Das Thema sei kompliziert und könne nicht mit wenigen Zeilen erfasst werden. «Besser wäre, wenn man mit uns anstatt über uns kommunizieren würde. Wir geben uns Mühe, die Abwärme auf Null zu reduzieren und sind ganz klar auf dem richtigen Weg», betonte Urs Brunner.
Ausserdem könne man heute viel mehr Wertstoffe aus den Schlacken gewinnen als früher.
Eigenkapital beläuft sich auf 130'335 Franken
Erfolgreich präsentierten sich auch die Zahlen der Jahresrechnung 2021. Der Cashflow von rund 11,8 Mio. Franken wurde zur Amortisation der Anlagen verwendet.
Der Vorstand des VfA beantragte, den Gewinn des Jahres 2021 von 408 Franken auf den Gewinnvortrag aus den Vorjahren vorzutragen. Das gesamte Eigenkapital beläuft sich damit auf 130'335 Franken.
Jahresrechnung und Budget wurden angenommen
Das Budget 2022 rechnet erneut mit einem Cashflow von 11,8 Mio. Franken. Die Jahresrechnung 2021 und das Budget 2022 wurden von Delegierten diskussionslos genehmigt.
Entsorgung einer Tonne Grüngut kostet 95 Franken
Guido Germann, der Präsident der VfA, welcher die Versammlung leitete, wies auf den Preisanstieg der Grüngut-Anlieferungen hin. Der VfA betreibt die Kompostieranlage Ceres für die Gemeinden der Regionen Werdenberg, Sarganserland und Liechtenstein.
Die zunehmenden Umweltauflagen, die höheren Anforderungen an die Qualitätssicherung, die steigenden Kosten für Transporte und Treibstoff sowie die zunehmende Anzahl Fremdstoffe im Grüngut führten dazu, dass die Verarbeitung des Grüngutes nicht mehr kostendeckend ist.
«Dies kann nicht länger hingenommen werden, weil einerseits nach der Umweltschutzgesetzgebung das Kostendeckungsprinzip anzuwenden ist und weil andererseits nicht alle Gemeinden das Grüngut über den VfA entsorgen», so Guido Germann.
Der VfA habe deshalb beschlossen, den Preis für das Grünmaterial ab 1. Januar 2023 von 85 auf 95 Franken pro Tonne anzuheben. Letztmals wurde der Preis auf das Jahr 2016 hin erhöht. Damals handelte es sich ebenfalls um einen Anstieg von zehn Franken pro Tonne. Guido Germann sagte weiter:
Wir konnten letztes Jahr 73 Gigawattstunden Strom verkaufen, das ist sehr viel.29 Millionen Liter Heizöl einsparen Weiter dürfe der VfA darauf stolz sein, dass durch die von der Kehrichtverbrennungsanlage Buchs (KVA) produzierte Fernwärme und den Ferndampf 29 Millionen Liter Heizöl eingespart werden können. Bei einer weiteren Kennzahl darf sich die KVA Buchs ebenfalls sehen lassen. Ein Vergleich beim Wärme- und Stromnutzungsgrad zeigt: Die KVA Buchs gehört schweizweit zu den besten Anlagen. «Verstörende Nachrichten aus der Politik» Umso befremdlicher seien für Urs Brunner die kürzlich publizierten Schlagzeilen in der Presse gewesen (W&O vom 9. Mai) Abgeordnete des Liechtensteiner Landtages kritisierten im Artikel die KVA Buchs. Es solle besser Strom anstatt Abwärme produziert werden. Urs Brunner sagt:
Wenn man so etwas liest, könnte man meinen, wir sind alle auf dem falschen Dampfer.
Die betroffenen Gemeinden werden demnächst eine entsprechende Mitteilung erhalten, damit sie dies rechtzeitig budgetieren können.Gewisse Gebäude bleiben bestehen Das Areal Ochsensand, welches im Hinblick auf den späteren Bau der neuen KVA erworben werden konnte, wurde bei einem Rundgang besichtigt. Die meisten Gebäude der ehemaligen Firma Acima AG werden abgerissen. Bestehen bleiben wird voraussichtlich das Hochregallager, welches 9000 Palettenplätze beherbergt. Das ehemalige Laborgebäude wird als künftiges Baubüro der KVA dienen. Neue KVA Buchs wird in gut zehn Jahren in Betrieb genommen Bis es so weit ist, wird das Gebäude noch teilweise vom Amt für Militär und Zivilschutz des Kantons St. Gallen genutzt. Die Räume dienen derzeit als Bearbeitungszentrum, um einen grösseren Andrang von Migrantinnen und Migranten bewältigen zu können. Der Gleisanschluss, welcher sich zwar nicht im Gelände, aber gleich daneben befindet, soll für die künftige KVA Buchs reaktiviert werden. Der Rückbau und die Sanierung des Geländes erfolgen im Jahr 2023 – die Planung und Genehmigung von 2023 bis 2029. Zwischen 2032 und 2034 soll die neue KVA in Betrieb genommen werden.