Die Abfallballen sollen künftig nicht mehr den Berg hoch und hinunter gekarrt werden | W&O

13.07.2022

Die Abfallballen sollen künftig nicht mehr den Berg hoch und hinunter gekarrt werden

Der Verein für Abfallentsorgung will ein Abfall-Ballenlager auf  seinem Areal im Buchser Ochsensand errichten.

Von heini.schwendener
aktualisiert am 28.02.2023
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Die Abfälle aus Gewerbe und Industrie, die bei der Sortieranlage Sennwald angelieferte werden, werden zum Teil geschreddert und in Ballen verpackt. Diese etwa 1,5 Tonnen schweren Abfallballen werden dann in den ehemaligen Steinbruch Buchserberg gekarrt und dort zwischengelagert, bevor sie schliesslich in der Kehrichtverbrennungsanlage (KVA) in Buchs verbrannt werden. Dank dieses Ballenlagers können beispielsweise saisonale Schwankungen bei der Anlieferung von Kehricht an die KVA ausgeglichen werden. Baugesuch für Ballenlager im Ochsensand
 Die Anlage in Sennwald, in der die Abfallballen gepresst werden.
Die Anlage in Sennwald, in der die Abfallballen gepresst werden.

Baugesuch liegt öffentlich auf

Der Verein für Abfallfallentsorgung (VfA), der die Sortieranlage Sennwald, die KVA in Buchs und die Schlackendeponie im ehemaligen Buchser Steinbruch betreibt, hat nun ein Baugesuch bei der Stadt Buchs eingereicht für den Neubau eines Abfall-Ballenlagers im Buchser Ochsensand. Es liegt derzeit öffentlich auf. Im Jahr 2020 hat der VfA das Areal der ehemaligen Acima AG im Ochsensand gekauft. Darauf soll dereinst eine neue KVA gebaut werden. Im Ochsensand gibt es eine befestigte und mit einer Beschichtung versehene Belagsfläche, die sich bestens für die Lagerung von Abfallballen eignet. Wegen des Gefahrenpotenzials (v. a. Brand), das von diesem gepressten Abfall in Folien ausgeht, ist das Baugesuch not­wendig. Gemäss Urs Brunner, dem Vorsitzenden der VfA-Ge­schäfts­leitung, haben der Kanton St. Gallen und die Stadt Buchs das Baugesuch bereits vorgeprüft.

Kürzere, sicherere Wege und Entlastung für Quartier

Im Moment lagern etwa 4000 Abfallballen in Sennwald und in der Deponie am Buchserberg. Mit der Verlegung des Ballenlagers in den Ochsensand ergeben sich einige Vorteile: Es entfällt der Aufwand, diese tonnenschweren Fuhren den Berg hoch- und irgendwann – häufig im Winter und bei nicht optimalen Strassenverhältnissen – wieder herunter zur KVA zu karren.  Urs Brunner sagt:
Ein Ballenlager im Ochsensand ist von der Sortieranlage Sennwald aus effizienter und sicherer zu bedienen.
Ausserdem würde es die Bewohnerinnen und Bewohner des Buchser Altendorfs vom Schwerverkehr durch das enge Quartier entlasten.

Ideale Ausgangslage

Die Voraussetzungen im Ochsensand seien ideal, «so könnten wir diese Fläche so lange nutzen, wie wir sie nicht anderweitig brauchen», erklärt Urs Brunner. In naher Zukunft werden einige KVA-Anlagen in der Schweiz neu gebaut oder ausgebaut. Während dieser Zeit wird die Verbrennungskapazität nicht mehr ausreichen. Der Haushaltkehricht hat dann Priorität in den noch laufenden KVA-Anlagen, trockene Abfälle aus Gewerbe und Industrie, die nicht stinken und nicht motten, werden dann allerdings noch vermehrt zu Ballen gepresst und zwischengelagert.
 Rund 4000 Ballen lagert der VfA im Moment in der Sortieranlage Sennwald (Bild) und im ehemaligen Steinbruch Buchserberg.
Rund 4000 Ballen lagert der VfA im Moment in der Sortieranlage Sennwald (Bild) und im ehemaligen Steinbruch Buchserberg.
In den nächsten Jahren wird beispielsweise die KVA Linth erneuert. Ab dem Jahr 2025 wird sich die Brennerkapazität der KVA deswegen auf die Hälfte reduzieren. Alle KVA der Ostschweiz helfen dann mit, dem Kehricht und Abfall, der in der KVA Linth nicht mehr verbrannt werden kann, Herr zu werden. Auch diesbezüglich wird das geplante Abfall-Ballenlager im Buchser Ochsensand von Bedeutung.

Pläne für den Ochsensand

Wie geht es generell weiter mit dem Areal Ochsensand? Urs Brunner sagt, dass man plane, das Hochregallager, das der VfA gut nutzen könnte, in das Projekt einer neuen KVA zu inte­grieren. Das Laborgebäude, das im Moment noch ein Bearbeitungszentrum für Migrantinnen und Migranten ist, könnte während der Bauphase als Planungs- und Baubüro dienen. Ausserdem finden vielversprechende Verhandlungen mit den SBB statt, um den bestehenden Gleisanschluss wieder zu aktivieren. Etwas hat Urs Brunner, Vorsitzender der VfA-Geschäftsleitung, mit Freude und Erleichterung zur Kenntnis genommen:
Das Schadstoffscreening der Gebäude auf dem Ochsensand-Areal ist abgeschlossen. Ausser Asbest wurde nichts Kritisches gefunden. Das freut uns sehr, wir sind nun entspannter als auch schon.