Die Heilpädagogische Vereinigung hat finanzielle Sorgen | W&O

Trübbach 23.06.2023

Die Heilpädagogische Vereinigung hat finanzielle Sorgen

Die HV der Heilpädagogischen Vereinigung (HPV) Sarganserland-Werdenberg stimmt einem hohen Defizit im Budget 2023 zu.

Von Hanspeter Thurnherr
aktualisiert am 23.06.2023
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Die Mitglieder stimmten am Mittwoch an der HV in der Heilpädagogischen Schule Seidenbaum allen Anträgen des Vereinsvorstandes zu.

Einzig das Traktandum «Rechtsformänderung» kam nicht zur Abstimmung. Vereinspräsident Mario Gnägi sagt:

Wir wollten die Gründung einer Stiftung beantragen. Doch ist die Vorbereitung dazu aufwendiger als gedacht.

Das Traktandum wird deshalb auf die nächste HV verschoben.

Zustimmung fand unter anderem die Jahresrechnung 2022, welche fast ausgeglichen und damit knapp 130'000 Franken besser als budgetiert abschloss. Dies ist auch das Ergebnis der eingeleiteten Sparmassnahmen.

So wurden in der Verwaltung Pensen reduziert, das schulergänzende Angebot gekürzt, bei Weiterbildung, Supervision und Personalanlässen sowie in Küche und Haushalt gespart und Infrastrukturausgaben zurückgestellt.

Defizit von 764'500 Franken

Das Budget 2023 rechnet mit einem hohen Defizit von 764'500 Franken und läge ohne Sparmassnahmen sogar bei einer Million Franken. Damit würde die Ausgleichsreserve von einer guten halben Million deutlich ins Minus rutschen.

Das Budget 2023 zeigt die grundsätzliche Problematik. Die Kosten in den Sonderschulen im Kanton sind durch die öffentliche Hand ungenügend gedeckt. Mario Gnägi hält dazu fest:

Wir sind auf den Kanton zugegangen und sind auf viel Verständnis gestossen. Er will im Rahmen der Gesetze Massnahmen suchen, um helfen zu können.

So lege man das Budget in der Hoffnung vor, dass es sich schliesslich noch zum Guten wenden werde. Der Kanton evaluiere aktuell das Sonderschulkonzept, doch werde die Evaluation erst 2025 abgeschlossen. Grosse Veränderungen seien deshalb zurzeit nicht möglich.

In seinem ersten Jahresbericht erwähnte Mario Gnägi die personellen Veränderungen. So hat er vom langjährigen Präsidenten Pino Puopolo das Amt, Thomas Köster die Leitung der Institution und Livia Hofmann die neu geschaffene Stelle als Schulleiterin übernommen.

An einer Klausurtagung haben sich Vorstand und Geschäftsleitung einen Überblick über Themen der Pädagogik, über personelle Schwierigkeiten, Infrastruktur und die finanziell angespannte Situation verschafft.

Institutsleiter Thomas Köster sagte in seinem Bericht unter anderem:

In meinem ersten Jahr haben Ramona Deplazes, Bereichsleiterin Pädagogik und Beratung, Esther Bertsch, Bereichsleitung Finanzen und Dienste, und ich schnell zu einer guten Zusammenarbeit gefunden.

Die Heilpädagogische Schule werde dank neuem Logo, neuem Auftritt und der neu aufgelegten Internetseite mehr wahrgenommen. Er erwähnte auch die steigenden Schülerzahlen.

Schule will den Sprung in die IT nicht verpassen

Wie Ramona Deplazes berichtete, sei der Lehrpersonenmangel und der Mangel an Praktikanten deutlich spürbar. Im Rahmen der IT-Offensive des Kantons wolle die Schule den Sprung in die IT nicht verpassen.

Die erste Etappe des Spielplatzes wurde realisiert. Der Lernpark sei leider selten voll besetzt gewesen. Es galt, Einsparungen vorzunehmen, ohne das Konzept zu gefährden. In der Wohngruppe wäre eine Nachtwache dringend angezeigt. Der Antrag sei aber vom Kanton abgelehnt worden.

Zum Schluss erhielt Patrick Rissi durch Vorstandsmitglied Brigitta Good die Ehrung und Würdigung für zehn Jahre Vorstandsarbeit.