Im Rahmen des Werdenberger Pflanzentags führen die Gemeinden Sennwald und Gams in diesem Jahr eine Sträucheraktion durch. Einwohnerinnen und Einwohner konnten kürzlich einheimische Pflanzen wie Kornelkirsche, Liguster, Schwarzdorn, Hundsrose oder Holunder vorbestellen.
Eine ähnliche Aktion hat bereits vor einem Jahr stattgefunden. Damals konnten invasive Neophyten wie Sommerflieder oder Kirschlorbeer gegen Sträucher eingetauscht oder diese kostengünstig bezogen werden.
Auf die Frage, ob es eine solche Aktion auch 2023 geben wird, antwortet der Förster:
197 Sträucher in Gams, 451 in Sennwald
«Wir haben uns grob an den Zahlen von letztem Jahr orientiert und für dieses Jahr mit 100 bis 150 Sträuchern gerechnet», sagt Simon Zürcher, Revierförster und Betriebsleiter der Forstgemeinschaft Sennwald (FOG), der die Aktion zusammen mit dem Gamser Revierförster Martin Lieberherr koordiniert. Bestellt wurde nun aber deutlich mehr: 197 Sträucher in Gams, 451 in Sennwald – total also 648. Zürcher gibt zu:Damit haben wir nicht gerechnet. Die Nachfrage ist überwältigend.Der Bezug der grösseren Menge sei aber kein Problem. Man arbeite mit der Forstbaumschule Josef Kressibucher AG im thurgauischen Berg zusammen. «Er kann die angebotenen Arten in ausreichender Menge liefern.» Die Besteller konnten aus elf Arten auswählen. Die Zahlen zeigen: Mit 109 Pflanzen ist die Bibernellrose am beliebtesten, gefolgt vom Gemeinen Schneeball mit 90 Bestellungen.
Natur hat einen hohen Stellenwert
Dass die Aktion bei der Bevölkerung auf Anklang stiess, sah der Sennwalder Revierförster auch anhand der positiven Rückmeldungen, die er mit den Bestellungen erhielt.Viele bedankten sich für die tolle Aktion.Die zahlreichen Bestellungen zeigten ihm, dass die Natur bei etlichen Leuten bereits einen hohen Stellenwert hat und das Bewusstsein für Biodiversität vorhanden ist. Andere wurden auf diese Weise sensibilisiert. «So sehen die Leute, dass man auch einheimische Sträucher pflanzen kann und nicht unbedingt das nehmen muss, was einem ein Gärtner vielleicht gerne verkaufen würde, wie Kirschlorbeer.»
Soll gesamten Bevölkerung zugutekommen
In Grabs, Sevelen, Wartau und Buchs konnten in diesem Jahr im Rahmen des Werdenberger Pflanzentags Hochstammobstbäume bestellt werden. Simon Zürcher erklärt, warum sich Sennwald und Gams nochmals für Sträucher entschieden haben:Um Hochstammbäume zu pflanzen, braucht es deutlich mehr Platz als für Sträucher. Uns war es wichtig, eine Aktion zu organisieren, welche der gesamten Bevölkerung zugute kommt. Weil die Sträucher schon im vergangenen Jahr Anklang gefunden haben, entschieden wir uns erneut dafür.Zudem werden in den Gemeinden Sennwald und Gams zum Teil durch Ortsgemeinden und Melioration Hochstammbäume abgegeben, weiss der Revierförster. Die Aktion koste die politischen Gemeinden rund 4000 bis 5000 Franken.
Die Biodiversität profitiert davon
Bald wachsen also in den Gemeinden Sennwald und Gams mehr Sträucher. Daran werden auch Tiere Gefallen finden. «Das sind alles einheimische Sträucher und nicht Zierpflanzen fremdländischer Herkunft», so Zürcher.Damit kann man die Biodiversität im eigenen Garten mit wenig Aufwand fördern.Insekten haben während der Blüte etwas davon, Vögel finden Lebensraum und Futter.
Ich würde mich dafür einsetzen. Einerseits kommt es gut an bei der Bevölkerung, andererseits gewinnt auch die Natur.Am Samstag, 12. November, ist Abholtag in Gams und Frümsen.